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An dieser Stelle gilt es spekulativ festzuhalten, dass in diesem kognitiven Modell die Integration der
Systeme zu einem Ganzen als eine Art systemisches Bewusstsein gesehen werden kann. Vielleicht
ist es diese Integration, die beim Menschen, der zum Teil dieselben funktionellen Systeme benutzt,
ein einheitliches Erleben schafft.
Das artifiziell-kognitive Modell bildet so eine Brücke zwischen den Anforderungen einer
systemischen Intelligenz hin zur Computersimulation von artifizieller Kognition. Aber
es führt auch ein Weg über die Brücke zurück, indem die Simulationen unter Umständen
Rückschlüsse auf biologische Funktionen zulassen und dann wiederum die Entwicklung
und Veränderung von kognitiven Systemen ermöglichen.
4.3
Regelbasiertes Modell
In regelbasierten Systemen wird die Expertise eines Experten in Form von Produktionsre-
geln repräsentiert, um auf deren Basis von Prämissen auf Konklusionen schlusszufolgern.
Solche regelbasierten Systeme haben das Ziel, Wissen und Fähigkeiten aus einem defi-
nierten Fachgebiet zur Verfügung zu stellen, über die sonst nur Experten verfügen.
4.3.1
Konzept
Es ist damit ein Lösungsansatz, der in einem definierten Anwendungsbereich die spezifi-
schen Problemlösungsfähigkeiten eines Experten erreicht oder gar übertrifft. Grundsätz-
lich bezeichnet man als Experten einen speziell ausgebildeten und erfahrenen Fachmann,
der auf einem abgegrenzten Fachgebiet über umfassendes Wissen verfügt. Darüber hinaus
ist er in der Lage, mit diesem Wissen aktiv umzugehen, er kann es applizieren, d. h., er
kann aus seinem Wissen Schlussfolgerungen ziehen sowie einmal getroffene Entschei-
dungen erläutern und begründen. Dabei kann sich sein fachliches Wissen aus sehr vie-
len Elementen zusammensetzen: Fakten, Regeln, Allgemeinwissen, Erfahrungswissen,
Intuition, kreative Eingebungen etc. Ein solcher Experte besitzt aber nicht nur Wissen
über den Problembereich, er kann nicht nur Wissen erwerben und damit hinzulernen, er
kann nicht nur Probleme lösen oder seine Vorgehensweise beim Problemlösen erklären,
er kann nicht nur Wissen reorganisieren, sondern er kann auch Regeln übertreten, die
eigene Kompetenz kritisch beurteilen, um sich dann nach dieser Selbsteinschätzung einer
Problemlösung nicht zur Verfügung zu stellen. Schon anhand dieser Beschreibung wird
signifikant, dass wahre Experten sehr rar und teuer sind. Das Wissen des Experten bildet
dabei die Grundlage für sein Handeln. So verfügt der Experte über eine Begriffswelt und
kennt den Zusammenhang zwischen diesen Begriffen. Er arbeitet aber auch mit unsiche-
ren Informationen, dem sogenannten vagen Wissen. Darüber hinaus kennt der Experte die
Zusammenhänge zu anderen Wissensgebieten und hat Hintergrundwissen über bestimmte
Sachverhalte. Letzteres bezeichnet man als Common-Sense-Wissen. Wo er selbst nicht
unbedingt Wissen abrufen kann, verfügt er oftmals über Verweise auf Wissensquellen,
 
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