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Abb. 3.9 Verfahren zur Validierung von Lösungssystemen
Ergebnis, das System werde unter allen Umständen richtig arbeiten. Bei manchen Verfah-
ren bzw. Methoden bezieht sich die Korrektheitsaussage allerdings nur auf ein bestimmtes
Korrektheits-Kriterium und nicht auf die vollständige Korrektheit. Ein solches Kriterium
kann im Test bestimmter Systemteile bestehen.
Ein probabilistisches Vorgehen bietet sich nicht nur als Alternative zum determinis-
tischen Arbeiten an. Hierbei erhält man keine Aussage darüber, ob das System korrekt
agiert, sondern nur darüber, mit welcher Wahrscheinlichkeit es sich richtig verhält oder
mit welcher Wahrscheinlichkeit es im Anforderungsfall richtig reagiert. Zumeist steht
Letzteres im Vordergrund. Das Verhalten des Lösungssystems wird also charakterisiert,
nicht das System selbst. Verlangt man Aussagen über hohe Zuverlässigkeiten, erfordern
probabilistische Verfahren allerdings auch einen hohen Testaufwand. In vielen Fällen al-
lerdings darf dieser ganz oder teilweise durch Produktionserfahrung ersetzt werden, was
eine erhebliche Verbilligung der Nachweise mit sich bringen kann. Insofern kommt man
mit einer Kombination probabilistischer und deterministischer Vorgehensweisen am si-
chersten zu brauchbaren und verlässlichen Validierungsergebnissen (Abb. 3.9 ).
Zusätzlich zu den deterministischen und probabilistischen Verfahren sind noch infor-
melle Verfahren anwendbar. Sie haben den anderen gegenüber den Vorteil, bereits wäh-
rend der Entwicklung eines Lösungssystems und dort in bereits frühen Phasen anwendbar
zu sein und nicht das fertige Produkt vorauszusetzen. Sie beruhen auf dem Einbeziehen
von weiteren Experten in die Entwicklung.
Ein Begriffssystem zur Charakterisierung der Zuverlässigkeit von Systemen muss für
die Beschreibung und Berechnung der Zuverlässigkeit von Hard-, Soft- und Brainware
geeignet sein. Weiterhin muss das Begriffssystem sowohl das Verhalten des Ganzen als
auch der einzelnen Bestandteile beschreiben können. Einen weiteren Aspekt bringt die
Internationalität mit sich, in dessen Rahmen Projekte sich im Allgemeinen bewegen. Aus
all diesen Gründen ist es sinnvoll, die für den Rest dieses Kapitels erforderlichen Begriffe
zu erfassen:
Zuverlässigkeit : Umfasst primär die Gesamtheit der Eigenschaften, die die Verfügbar-
keit und die sie bestimmenden Faktoren beschreiben: Funktionsfähigkeit, Instandhalt-
barkeit und Instandhaltungsbereitschaft. Daneben versteht man darunter die Fähigkeit
von Teilsystemen, für eine gegebene Zeit korrekt zu arbeiten.
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