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Innerhalb der Lösungsrealisierung durchläuft der Entwicklungsprozess des Systems die
Phasen der Konzeptionalisierung, Implementierung und Validierung. Je nach Problem-
stellung können diese Phasen sequentiell durchlaufen werden (Strang) oder aber durch
notwendige Rückkopplungsschleifen (Feedback-Loops) sich zu einer iterativen Vorge-
hensweise (Spirale, Kreis) ausgestalten. Unabhängig der jeweiligen Ausprägungsform
bleiben die Aktivitäten (Anforderungsanalyse, Prozess- und Aktivitätsanalyse, etc.) und
die Ergebnistypen (Anforderungsliste, Prozess- und Aktivitätenmodell, Lösungsmodell,
etc.) im Modell verbindlich.
Im Rahmen der Initialisierung werden sämtliche Vorbereitungen getroffen, um das
Entwicklungsprojekt starten zu können. Dies betrifft sowohl Fragen der Projektorgani-
sation, als auch die Erteilung des Entwicklungs- und Projektauftrages. Um den Auftrag
definieren zu können, ist es unabdinglich, sich über die Anforderungen bereits in diesem
frühen Zeitpunkt Klarheit zu verschaffen.
In der Phase der Konzeptionalisierung wird die reale Welt auf die Existenz von Entitä-
ten und Entitätsbeziehungen hin untersucht, und ein entitätsorientiertes Ontologiemodell
dieser realen Welt erstellt. Es wird gefragt, was mit welchen Entitäten warum geschieht
oder geschehen soll. Denken in Entitäten (= Erkenntnisobjekte, Begriffe etc.) heißt ver-
allgemeinern, das Gemeinsame herausheben. Auf Basis dieses Ontologiemodells wird
das Lösungsmodell entwickelt, das sich zum einen an den Anforderungen orientiert und
die beteiligten Komponenten, die Prozess-, Aktivitäts-, Präsentations-, Integrations- und
Entscheidungslogik beschreibt. Es werden die Techniken des Cognitive Computing zur
kognitiven Ausgestaltung des Lösungssystems beschrieben.
In der Phase der Implementierung wird das entitätsorientierte Lösungsmodell zunächst
in die Welt der Zielarchitektur (Hardware, Software, Brainware) übertragen, ggf. ergänzt
oder modifiziert. Das Lösungsmodell wird so zu einer einsatzfähigen Lösung konkretisiert
und überführt. Es wird genau festgelegt, wie alles im Detail funktioniert. In der Phase der
Validierung wird permanent überprüft, ob die geschaffene Lösung noch den Anforderun-
gen entspricht bzw. ob diese Anforderungen noch Bestand haben oder aber sich geändert
haben oder aber ggf. das Lösungsmodell und damit die Implementierung modifiziert wer-
den muss. Weiterhin muss der Forderung nach hoher Zuverlässigkeit der einzelnen Teile
bzw. Systeme respektive des gesamten Robotersystems Rechnung getragen werden.
Insofern erscheint es an dieser Stelle angebracht, auf die Zuverlässigkeits-Nachweis-
verfahren kurz einzugehen, wenngleich diese wiederum - je nach Ausgang der Validie-
rung - auf die Modellierungsverfahren der vorgelagerten Phasen (Problem- und Lösungs-
modellierung, Lösungsrealisierung etc.) einwirken. Die Verfahren lassen sich im Wesent-
lichen in die deterministischen und die probabilistischen Verfahren unterscheiden. Beide
haben den Vorteil, zu quantitativen Ergebnissen zu führen. Sie können allerdings erst auf
einsatzfähige und lauffähige Systeme angewandt werden und sind daher gegen Modellie-
rungs- und Realisierungsfehler resistent. Mittel gegen solche frühzeitigen Fehler stellen
die informellen Verfahren zur Verfügung.
Beim Verfahren mit deterministischen Mitteln erhält man eine Aussage darüber, ob das
betrachtete System korrekt ist oder nicht. Im günstigsten Fall kommt man dabei zu dem
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