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Abb. 3.3 Zyklisches Modell
Modelle. Sequentielle Modelle setzen nämlich voraus, dass die Anforderungen an das
System möglichst vollständig und exakt bekannt sind, bevor der Systementwurf und die
nachfolgenden Schritte in Angriff genommen werden. Das ist aber in der Praxis meist
nicht der Fall, denn Anforderungen können oft erst im Laufe des Entwicklungsprozesses
hinreichend genau formuliert werden. Solche sich ändernden Anforderungen kann das
Modell nur schlecht berücksichtigen, zumal nach der Analysephase eine Beteiligung des
Anwenders nicht mehr vorgesehen ist.
Um den Problemen der strengen Sequentialität zu begegnen, entwarf man sogenannte
zyklische Modelle , die die Möglichkeit bieten, Phasen mehrfach zu durchlaufen. Diese
Modelle berücksichtigen explizit den Erkenntnis - und Lernprozess , zu dem es während
der Entwicklung erfahrungsgemäß kommt: Neue Erkenntnisse können leicht in einem
weiteren Phasendurchlauf in das System eingebracht werden (Abb. 3.3 ).
Ein klassisches Beispiel für diesen Ansatz ist das Spiralmodell , das wie beim Durchlauf
einer Spirale mit mehreren Windungen vorgeht. In jedem Zyklus , also in jeder Windung
der Spirale werden vier Schritte ausgeführt und dabei Teilergebnisse erarbeitet:
• Es werden Ziele , Alternativen und Randbedingungen der Entwicklung in diesem Zyk-
lus formuliert.
• Dann werden die Alternativen einer Risikoanalyse unterzogen, also anhand der Ziele
und Randbedingungen bewertet.
• Anschließend wird ein Teilaspekt des Systems realisiert. In einem frühen Zyklus wird
beispielsweise eine Systemspezifikation formuliert, in einem späteren Zyklus die
Architektur entworfen und zum Abschluss das System implementiert und getestet.
• Zuletzt kommt es zur Planung des nächsten Zyklus.
Im Verlauf der Zyklen wird oftmals ein sogenannter Prototyp erstellt. Ein Prototyp ist
eine Lösung, die ausgewählte Eigenschaften des zu entwickelnden Systems realisiert und
dabei insbesondere einen Eindruck von der angestrebten terminalen Lösung vermittelt.
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