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Abb. 3.4 Spiralmodell
Auf dieser Basis können Entwickler und spätere Anwender sinnvoll miteinander kom-
munizieren und sich somit über die weitere Vorgehensweise abstimmen. Andere nicht-
sequentielle Modelle betonen den Aspekt der iterativen Softwareentwicklung. Hier wird
während des Entwicklungsprozesses eine Folge von Lösungsversionen erarbeitet, wobei
das Funktionsangebot fortlaufend erweitert und angepasst wird: Zunächst wird nur die
basale Funktionalität des Systems realisiert. Anschließend werden weitere Funktionen
sukzessive hinzugefügt. Dabei werden ständig neue Anforderungen und Änderungen der
Randbedingungen berücksichtigt (Abb. 3.4 ).
Die bislang betrachteten Modelle beruhen auf dem Ansatz der strukturierten Program-
mierung. In jüngerer Zeit sind dagegen die objektorientierten Vorgehensweisen stark in
den Vordergrund getreten (Balzert 1999a). Mittlerweile zeichnet sich hier eine Vereinheit-
lichung der Vorgehensweisen ab (Balzert 2001a). Eines der konkreten Ergebnisse dieser
Standardisierungsbemühungen ist die Unified Modeling Language (UML) zur Spezifika-
tion und grafischen Darstellung objektorientierter Systeme. UML wurde 1997 standar-
disiert und hat sich seitdem als Modellierungssprache in vielen Bereichen durchgesetzt.
Aufbauend auf UML schlugen Booch, Jacobson und Rumbaugh 1998 ein objektorientier-
tes Vorgehensmodell vor: den sogenannten Unified Process (Balzert 2001). Dieser Prozess
zeichnet sich durch die folgenden grundlegenden Eigenschaften aus:
• Der Unified Process ist UML-basiert und damit objektorientiert : Die entstehende Soft-
warearchitektur setzt sich aus Objekten zusammen, die jeweils Module mit einer Funk-
tionalität und einem Dateninhalt realisieren. In allen Phasen des Entwicklungsprozes-
ses werden Objekte und Klassen mit ihrer Strukturierung und Zusammenarbeit durch
UML beschrieben, und zwar aus verschiedenen Blickwinkeln heraus (Kruchten 1998 ).
• Der Unified Process ist Anwendungsfall-orientiert , also auf die Analyse und prakti-
sche Umsetzung sogenannter Anwendungsfälle (use case) ausgerichtet (Jacobson et al.
1992 ). Ein Anwendungsfall bezieht sich auf das Zusammenwirken des Systems mit
Personen oder anderen Systemen, um eine bestimmte Aufgabe zu erledigen. Er gibt da-
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