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gut und Zielkeimen stark variierenden Anforderungen der Routineuntersuchung im
Produktionsbetrieb oder für die Lebensmittelüberwachung. Trotzdem werden zahl-
reiche Schnellmethoden mit Erfolg für lebensmittelhygienische Fragestellungen
eingesetzt. Im Folgenden sind einige Schnellmethoden exemplarisch dargestellt.
6.2 
 Zytometrieverfahren
Mittels unterschiedlicher Zytometrieverfahren (Durchflusszytometrie, Festphasen-
zytometrie, Direkte-Epifluoreszenz-Filtertechnik) können Bakterien direkt mikro-
skopisch detektiert und quantifiziert werden (Johnson et al. 2001 , Malacrino et al.
2001 ). Breite Anwendung findet diese Methode beispielsweise in der Umwelt- und
Lebensmittelmikrobiologie, Önologie und Biotechnologie (D'Haese und Nelis
2002 , Gunasekera et al. 2003 , Holm und Jespersen 2003 , Yamaguchi et al. 2003 ,
Holm et al. 2004 , Chaney et al. 2006 , Assuncao et al. 2007 ). Zytometrieverfahren
ermöglichen die Beurteilung der biochemischen und physiologischen Charakteris-
tika der Zielkeime (Smelt et al. 2002 ) und können mit anderen Nachweisverfahren
kombiniert werden, beispielsweise mit der Gensonden-Hybridisierung, mit ver-
schiedenen Färbeverfahren sowie der immunomagnetischen Separation (Kusunoki
et al. 2000 , Gunasekera et al. 2003 , Brunser et al. 2006 ).
Eine gängige Variante ist die Direkte-Epifluoreszenz-Filtertechnik (DEFT, Petti-
pher et al. 1989 ) in verschiedenen Automatisierungsstufen. Genutzt wird die DEFT
vor allem bei der Untersuchung von Milch, Fleisch, Getränken, Wasser und Abwas-
ser (Deibl et al. 1998 , Pyle et al. 1999 , Baro et al. 2005 , Ercolini et al. 2006a ). Die
Nachweisgrenze für die Gesamtkeimzahl liegt verfahrensabhängig bei 10 4 Bakte-
rien pro Gramm Probenmaterial. Die Lebensmittelhomogenisate werden zunächst
enzymatisch vorbehandelt und über Polycarbonat gefiltert. Die im Filter verbleiben-
den Mikroorganismen werden mit einem Fluoreszenzfarbstoff, z. B. Acridinorange,
angefärbt, wobei stoffwechselaktive Bakterien unter UV-Licht eine orange-farbene,
inaktivierte grün fluoreszierende Reflexion zeigen. Die Zählung erfolgt mit Epiflu-
oreszenzmikroskop (Deibl et al. 1998 , Zschaler 2004 ).
Durchflusszytometrie-Verfahren erlauben bei Einsatz verschiedener Färbungs-
varianten die Differenzierung lebensfähiger Zellen (Bunthof et al. 1999 , Haidinger
et al. 2003 ). Bonaparte et al. ( 2007 ) prüften das Verfahren bei probiotischen Milch-
erzeugnissen. Die untere Nachweisgrenze betrug 10 4 KbE/ml.
6.3 
 Varianten der kulturellen Anzucht
Die quantitative mikrobiologische Untersuchung erfordert das zeitaufwendige An-
legen der dekadischen Verdünnungsreihen mit folgendem Guss-, Spatel- oder Tropf-
plattenverfahren. Das Spiralplattenverfahren erlaubt den direkten Einsatz einer
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