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2.3.3 
 Weitere Wachstumsfaktoren
Zusätzlich zu Wachstumstemperatur und Sauerstoffgehalt spielen pH-Wert, a w -
Wert, Redoxpotential sowie Salzgehalt bei der Vermehrung von Mikroorganismen
eine Rolle. Allerdings sind diese Faktoren bei der In-vitro-Kultivierung unter La-
borbedingungen äußerst selten die limitierenden Wachstumsfaktoren. Nur wenige
lebensmittelrelevante Mikroorganismen stellen hier spezifische Ansprüche an ihre
Umwelt. Eine Ausnahme bilden Bakterien, deren natürlicher Lebensraum das Meer-
wasser ist, wie z. B. verschiedene Vibrio spp. Diese halophilen Mikroorganismen
vermehren sich nur bei entsprechend hohen Salzkonzentrationen, die denen ihres
natürlichen Lebensraumes entsprechen.
2.4 
 Qualitätssicherung bei der Kultivierung
Wie in allen Bereichen der Labordiagnostik muss auch in der Lebensmittelmik-
robiologie eine strenge Qualitätssicherung betrieben werden. Die verwendeten
Nährmedien müssen regelmäßig auf ihre Sterilität, aber auch auf ihre Spezifität
geprüft werden [ 13 ]. Dies ist besonders bei Selektivnährmedien notwendig, die
durch spezifische Farbreaktionen Hinweise auf die An- oder Abwesenheit be-
stimmter Bakteriengruppen geben. Diese Reaktionen sind regelmäßig mithilfe von
Laborgebrauchskulturen zu testen, um insbesondere falsch-negative Befunde zu
vermeiden.
Des Weiteren sollten in regelmäßigen Abständen sogenannte „Prozesskontrollen“
durchgeführt werden. Hierbei wird mit beimpften Anreicherungsmedien bzw. im
Idealfall mit künstlich kontaminierten Lebensmittelproben die Wiederfindungsrate
der eingesetzten Methode überprüft. Gerade bei einer Kombination aus mikro- und
molekularbiologischen Untersuchungsmethoden ist es wichtig, dass die Funktions-
fähigkeit der Kultivierung, die den ersten Schritt im Nachweisverfahren darstellt,
gewährleistet werden kann.
Literatur
[1] Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). 2010. Amtliche Samm-
lung von Untersuchungsverfahren nach § 64 LF6B, Beuth Verlag, Berlin, Germany
[2] Baird-Parker AC. 1963. A classification of micrococci and staphylococci based on physiolo-
gical and biochemical testa. J. Gen. Microbiol. 30:409.
[3] Busch U, Huber I, Messelhäußer U, Hörmansdorfer S, Sing A. 2007. Nachweis Shigatoxin-
bildender/Enterohämorrhagischer Escherichia coli (STEC/EHEC) mittels real-time-PCR. J.
Verbr. Lebensm. 2:144-148.
[4] Deutsches Institut für Normung (DIN). 2010. DIN Normen, Beuth Verlag, Berlin, Germany.
[5] De Zutter L, De Smedt JM, Abrams R, Beckers H, Catteau M, de Borchgrave J, Debevere J,
Hoekstra J, Jonkers F, Lenges J, et al. 1991. Collaborative study on the use of motility enrich-
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