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11.3.3 
 Vergleich der Nachweismethoden PCR und ELISA
Ob in einem bestimmten Fall PCR oder ELISA die angemessenere Methode zum
Nachweis allergener Bestandteile ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Hierfür müs-
sen der erforderliche Grad an Sensitivität und Spezifität sowie der Prozessierungs-
grad und die Zusammensetzung des zu untersuchenden Lebensmittels in Betracht
gezogen werden. Während beide Verfahren eine vergleichbare Sensitivität aufwei-
sen, ist die PCR bei geeigneter Wahl der Zielsequenz, in Bezug auf Spezifität, dem
ELISA-Verfahren deutlich überlegen. Aufgrund struktureller Ähnlichkeiten aller-
gener Proteine können beim Allergennachweis mittels ELISA Kreuzreaktionen und
darauf beruhende falsch-positive Ergebnisse auftreten.
Bei der Auswahl einer geeigneten Allergennachweismethode für ein bestimmtes
Lebensmittel sind in Bezug auf Verarbeitungsgrad und Zusammensetzung insbeson-
dere Hitzeeinwirkung und pH-Wert wichtige zu beachtende Faktoren. Für erhitzte
Lebensmittel sind PCR-Methoden gut geeignet, da DNA eine höhere Hitzestabilität
als Proteine aufweist [ 15 ]. Hingegen sind Proteine bei niedrigem pH-Wert stabiler
als DNA, weshalb die ELISA-Technik zur Untersuchung saurer Lebensmittel vor-
zuziehen ist. Auch beim Nachweis der allergenen Zutaten Kuhmilch und Hühnerei
ist sie die Methode der Wahl. Der PCR-Nachweis kann beim Vorliegen von Fleisch
im Lebensmittel zu falsch-positiven Ergebnissen führen, da DNA nicht gewebe-
spezifisch ist [ 13 ].
Das Prinzip beider Methoden ist die Detektion spezifischer Marker für eine be-
stimmte allergene Zutat. Ein direkter Nachweis der allergenen Epitope ist auch beim
ELISA-Verfahren nur in einzelnen Fällen gegeben [ 13 ]. Über das Vorliegen allerge-
ner Proteine und damit über das allergene Potenzial des Lebensmittels kann insbe-
sondere bei Anwendung der PCR-Analytik keine Aussage getroffen werden [ 15 ].
PCR-Systeme eignen sich aufgrund ihrer Komplementarität zu ELISA-Nach-
weisen als Methoden zur Bestätigung von mittels ELISA erzielten Ergebnissen. Mit
einer Kombination beider Techniken können gut abgesicherte Resultate erhalten
werden.
Eine Übersicht über Vor- und Nachteile der beiden Verfahren gibt Tab. 11.2 .
Im Anschluss werden Nachweisverfahren für einzelne Allergene erläutert.
Bei den genannten Methoden handelt es sich lediglich um eine Auswahl der exis-
tierenden Verfahren ohne Anspruch auf vollständige Darstellung aller verfügbaren
Nachweissysteme.
11.3.4 
 Nachweis von Gluten und glutenhaltigem Getreide  
in Lebensmitteln
Getreide wie Weizen, Roggen und Gerste können IgE-vermittelte allergische Reak-
tionen auslösen [ 16 ]. Glutenhaltige Getreide finden jedoch vor allem im Zusammen-
hang mit Zöliakie, einer nicht IgE-vermittelten Überempfindlichkeit, Beachtung.
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