Chemistry Reference
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schrieben [ 8 ]. Zusätzliche Empfehlungen sind in einem Positionspapier der Lebens-
mittelchemischen Gesellschaft [ 38 ] genannt. Auf die Empfehlung der EU-Kommis-
sion zur Untersuchung auf nichtzugelassenen gv Reis LL601 [ 15 ] wurde bereits im
Abschn. Probenahme hingewiesen.
„Genomic walking“
Ein positives Resultat im Screening ist zwar ein gewichtiges Indiz für eine gentech-
nische Veränderung. Eindeutig identifiziert werden GVP allerdings über eventspe-
zifische Verfahren. Strategien, um auch die spezifische Integrationsstelle von gen-
technisch veränderter DNA in das Pflanzengenom zu ermitteln, werden in Lit. [ 42 ]
beschrieben. Sofern Positivkontrollen vorhanden sind, kann beispielsweise mittels
TAIL-PCR, der SiteFinding-PCR oder der Ligation-mediated (LM)-PCR eine Er-
mittlung von Sequenzen erfolgen, die bekannten Sequenzen auf dem genetischen
Konstrukt benachbart sind. Allerdings ist in der Regel nicht vorhersehbar, wie viele
Schritte des „genomic walking“ erforderlich werden, um auch integrationsortspe-
zifische Sequenzen zu erreichen. Diese Verfahren sind insgesamt aufwendig und
daher nur bedingt routinegeeignet.
10.4.2.6 
 Molekularbiologische Methoden zum simultanen Nachweis 
gentechnischer Veränderungen
Angesichts der immer größer werdenden Zahl weltweit angebauter GVP, auf die
zu prüfen ist, sind Multimethoden gefragt. In der Praxis am häufigsten eingesetzt
werden Multiplex-Real-Time-PCR-Verfahren, daneben sind Microarrays und LPA-
Methoden zu nennen.
Multiplex-Real-Time-PCR
In den vergangenen Jahren wurde über die Anwendung von Multiplexverfahren zum
Nachweis von GVP, basierend auf der real-time PCR, berichtet [ 45 ]. Entsprechende
Verfahren basieren auf der Kombination verschiedener Primer-Paare in einem Re-
aktionsansatz; die simultane Detektion kann z. B. durch die Anwendung jeweils
spezifischer Hybridisierungssonden erfolgen, die mit Fluoreszenzfarbstoffen unter-
schiedlicher Emissionsmaxima gekoppelt sind. Eine gleichzeitige Detektion der
unterschiedlichen PCR-Amplfikate bzw. der Fluoreszenz daran hybridisierender
Sonden ist mit geeigneten Real-Time-PCR-Geräten möglich.
Hauptschwierigkeit bei der Verwendung von Duplex- oder Multiplexsystemen
ist die u. U. erhöhte Störanfälligkeit und geringere Sensitivität solcher Verfahren.
Insbesondere die Etablierung solcher Verfahren erfordert einen erhöhten Aufwand
und große Sorgfalt.
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