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Es sei allerdings schon hier darauf hingewiesen, dass (statistische) Unabhangigkeit
und bedingte Unabhangigkeit einander nicht implizieren; siehe hierzu auch Beispiel
A.34. Dennoch sind die beiden Begriffe miteinander verwandt: Die statistische Un-
abhangigkeit ergibt sich als Spezialfall aus der bedingten Unabhangigkeit, wenn
man C =
setzt. In diesem Fall ist die zu C gehorige Vollkonjunktion leer und
entspricht damit einer Tautologie, d.h. P ( C )=1.
Bevor wir den wichtigen Begriff der bedingten Unabhangigkeit an einem Bei-
spiel erlautern, wollen wir eine aquivalente und sehr gebrauchliche Charakterisierung
der bedingten Unabhangigkeit angeben:
Proposition A.33 Es seien A , B , C Mengen von Aussagenvariablen, und es sei
weiterhin P ( C , B ) > 0 . A und B sind genau dann bedingt unabhangig bei gegebenem
C ,wenngilt
P ( A
|
C , B )=P ( A
|
C )
(A.10)
A und B sind also genau dann bedingt unabhangig bei gegebenem C ,wenn
bei festliegenden Werten der Variablen aus C die Variablen aus B keinen Einfluss
mehr auf die Variablen in A haben.
Beweis: [von Proposition A.33] A und B sind genau dann bedingt unabhangig bei
gegebenem C ,wennfur alle Vollkonjunktionen a , b , c der Variablen aus A , B , C
gilt
P ( ab
|
c )=P ( a
|
c )
·
P ( b
|
c )
P ( abc )
P ( c )
P ( ac )
P ( c ) ·
P ( bc )
P ( c )
=
P ( ac )
P ( c )
P ( abc )P ( c )
P ( c )P ( bc )
= P ( abc )
P ( bc )
=
P ( a
|
c )=P ( a
|
cb )
also genau dann, wenn die Gleichung (A.10) gilt.
Beispiel A.34 (gemischte Population) Wir betrachten eine Population er-
wachsener Personen unter folgenden Gesichtspunkten:
G
=
{
f, m
}
Geschlecht ( f =Frau, m = Mann)
R
=
{
r, r
}
Raucher sein
h, h
H
=
{
}
verheiratet sein
S
=
{
s, s
}
schwanger sein
Die folgende Tabelle enthalte die Wahrscheinlichkeiten der 2 4 = 16 Vollkonjunktio-
nen:
m
f
r
r
r
r
s
0.00
0.00
0.01
0.05
h
s
0.04
0.16
0.02
0.12
s
0.00
0.00
0.01
0.01
h
s
0.10
0.20
0.07
0.21
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