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In-Depth Information
Aus dieser Auflistung lassen sich Umgebungen und Kontexte leicht ablesen. In
der Umgebung
beispielsweise - d.h. die Alibis “Fußball” und “Freunde”
seieninOrdnung-geltendieKnotenn 1 ,n 2 ,n 3 ,n 4 ,n 16 ,n 17 ; insbesondere sind in
diesem Kontext Albert und Bruno keine Hauptverdachtigen. Durch Hinzunahme
von A 3 unterstellen wir nun außerdem Carlos ein Motiv, so dass auch der Knoten
n 11 gultig wird. An diesem Punkt ist nun entscheidend, ob wir von einem Mord
(Annahme A 7 ) oder von einem Selbstmord (Annahme A 8 ) ausgehen. Im ersten
Fall ist in dem durch
{
A 4 ,A 5 }
{
A 3 ,A 4 ,A 5 ,A 7 }
charakterisierten Kontext
{
n 1 ,n 2 ,n 3 ,n 4 ,n 11 ,
n 12 ,n 13 ,n 15 ,n 16 ,n 17 }
Carlos der Hauptverdachtige. Im zweiten Fall hingegen sind
n 16 ,n 17 ,n 18 gultige Knoten in der Umgebung
, d.h. die Selbstmord-
annahme A 8 entlastet alle drei Verdachtigen. Beachten Sie, dass ein solcher, durch
unterschiedliche Annahmen induzierter Kontextwechsel keine weiteren Berechnun-
gen notwendig macht, da die Ergebnisse unmittelbar zur Verfugung stehen.
{
A 3 ,A 4 ,A 5 ,A 8 }
Selbsttestaufgabe 7.39 (ATMS) Begrunden Sie die Labelzuweisungen im obi-
gen Beispiel 7.38.
7.6
Verschiedene TMS im Vergleich
Beide Typen des Truth Maintenance-Ansatzes, Justification-based und Assumption-
based, haben ihre Vor- und Nachteile. Die Entscheidung, welches der beiden Systeme
fur eine bestimmte Anwendung geeigneter ist, hangt meistens davon ab, wieviele
Losungen ein Problem uberhaupt besitzt und an wievielen dieser Losungen man
interessiert ist. Ist die Losungsmenge betrachtlich und mochte man einen Uberblick
uber alle moglichen Losungen haben, so bietet sich ein ATMS an. Ist man hingegen
uberhaupt nur an einer Losung interessiert, so erscheint der Aufwand eines ATMS
zu hoch, und man wird ein JTMS einsetzen.
Die Arbeitsweise eines ATMS entspricht einer Breitensuche, wahrend diejenige
eines JTMS einer Tiefensuche entspricht. Dies fuhrt zu den folgenden signifikanten
Unterschieden:
Das Hinzufugen von Annahmen fuhrt bei einem ATMS zu aufwendigen Unter-
suchungen, da alle Kombinationen mit anderen Annahmen betrachtet werden
mussen. Der entsprechende Vorgang bei einem JTMS ist weniger problema-
tisch.
Der Modellwechsel bei einem JTMS kann, insbesondere bei Durchfuhrung des
DDB, recht aufwendig sein. Bei einem ATMS konnen die Ergebnisse eines
Kontextwechsels sofort prasentiert werden (vgl. Beispiel 7.38).
Ein ATMS merzt alle Inkonsistenzen von vorne herein aus und muss sie
nichterstmuhsam durch DDB entfernen. Andererseits bietet Backtracking
die Chance, die Ursache von Inkonsistenzen aufzuspuren.
Die Darstellung und Behandlung nichtmonotoner Zusammenhange gehort zu
den Spezialitaten eines JTMS und ist bei einem ATMS nur uber Umwege
moglich (vgl. [50]).
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