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mich mehr als satt macht. Als ich Cuerta sage und er mir 100 Pesos sagt, falle ich fast vom Stuhl. Verdammt, immer
erst nach dem Preis fragen!!! Alles handeln bringt nichts mehr, ich zahle die 100 Pesos (7 €) und damit vermutlich das
Doppelte vom Normalen.
Die Straße geht heute durch das Zentrum der Baja Richtung Ostküste und es wird wie erwartet eine Hitzeschlacht.
Auf dem Weg sehe ich zwei Fahrradfahrer mit der Bayrischen Flagge und muss sofort scharf bremsen. Zwei
Ingolstädter fahren doch tatsächlich von San Francisco nach Argentinien, campen fast durchweg wild im Wald, am
Fluss, an Seen oder eben in der Wüste. Vor den Leuten habe ich Respekt, für mich wäre das definitiv zu krass und
Radfahren bei den Temperaturen erst Recht. Auch die beiden Jungs machen immer von 12-16 Uhr Siesta und stehen
täglich mit der Sonne auf und gehen kurz nach Sonnenuntergang ins Zelt bzw. schlafen auch mal so unter
Sternenhimmel. Was für eine Qual. Jungs, Hut ab!
Nach guten 2,5 Stunden habe ich drei mal Pause gemacht und mir eine kalte Cola/Wasser gegönnt, habe 41°C als
Top-Temperatur im Schatten gefühlt und bin froh, als ich südlich von Mulege ins Meer springe, auch wenn es 30°C hat.
Ich bin hier alleine, alle Häuser sind geschlossen. Scheinbar ist noch keinen Saison hier. Nach gut einer Stunde halte ich
es selbst im Schatten nicht mehr aus, ziehe mich um und greife die letzten 70 km bis Lorento an. Selbst auf dem kurzen
Stück muss ich einmal Pause machen, es ist wirklich unbeschreibbar. In Loreto versuche ich eine Unterkunft für unter
20 € zu bekommen - keine Chance. Jemand empfiehlt mir das Hostal Casa und der Besitzer gibt mir erst einmal ein
Bier aus, dann verhandelt wir den Preis von 400 Pesos auf 350, ungefähr 20 €. Passt.
Tony, ein Auswanderer aus Kalifornien, und der Hotelbesitzer geben mir etliche Tipps und sagen auch, dass alles
ab dem Festland günstiger wird. Baja ist mit Yucatan der teuerste Fleck von Mexiko. Das finde ich gut und als mir der
70-jährige Hotelbesitzer auch noch einen Tequila on Ice ausgibt, lächle ich trotz der Hitze ein wenig. Man mag es nicht
glauben, aber Alkohol hilft gegen Hitze, zumindest in geringen Mengen. So trinken wir zusammen noch gute 2 Stunden
und ich erfahre, wie ich guten Tequila für 0,90 € (halber Liter) kaufe und wohin ich Essen gehen soll. Tony erzählt mir
noch von den verrückten mexikanischen Frauen, die scheinbar für Geld fast alles machen. 200 Pesos und Du bist dabei.
12 € frage ich erstaunt und der Hotelbesitzer bestätigt es mir mit einem amüsanten Lächeln. Er kennt die Preise
definitiv, das steht fest. Ich winke ab und will mir gar nicht vorstellen, was hier so alles abgeht.
Da investiere ich doch lieber das Geld ins Essen, was auch gleich ein Highlight des Tages war. Vergesst die
Restaurants und esst einfach immer dort, wo Einheimische essen. Der Tipp gilt immer, auch hier in Mexiko. Also folge
ich der Empfehlung und gehe zu Super Burro, einem kleinen Imbiss/Restaurant, was auch immer. Plastikstühle,
Feuerstelle zum Kochen, vier Frauen die Kochen und eine Frau als Bedienung. Das Geschäft ist bis auf einen Tisch voll
und der gehört nun mir. Ich bestelle ein Corona, Beef-Taco und einen Burrito mit Steak und Käse und bekomme Salsa,
Guacamole, Gurken und und und sowieso dazu. Das Essen ist wirklich einmalig lecker, mit das beste mexikanische
Essen bisher. Ich schaffe es gerade so, trotz meines fehlenden Mittagessens und zahle 150 Pesos, also 8-9 €.
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