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ausgabe der nachrichtenlosen Vermögen auf inaktiven Schweizer Bankkonten. Damals
begingen die Eidgenossen ihren schwersten Fehler: Statt mit ihren Prozessgegnern ins
Reine zu kommen, setzten sich die Banken zur Wehr, zettelten einen endlosen Papierkrieg
an und sorgten dafür, dass sie noch viel schlechter aussahen als zuvor. Dann verlangten
sie Sterbeurkunden von KZ -Opfern. Im Ernst!
Schließlich handelten sie mit dem WJC eine außergerichtliche Vereinbarung aus und
überwiesen 1,25 Milliarden Dollar. Die Schweizer Regierung hielt sich aus der Sache raus,
besaß aber den Anstand, eine Expertenkommission einzusetzen, die jeden Aspekt des
schweizerischen Verhaltens im Krieg durchleuchtete. Der kritische Bergier-Bericht war
für die Eidgenossen keine leichtverdauliche Lektüre, aber ausnahmsweise redeten sie
jetzt über den Krieg und die Rolle, die sie darin gespielt hatten. Gewissenserforschung ist
die Sache der Schweizer nicht, aber wenn sie einmal damit anfangen, dann tun sie es mit
gewohnter Gründlichkeit.
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