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werden Monazitseifen abgebaut, außerdem werden beide als
Nebenprodukte beispielsweise aus Zinnseifen gewonnen.
P e g m a t i t e ( 7 Abschn. 3.8 ) haben manchmal sehr hohe Gehal-
te an Seltenerdelementen. Allerdings sind diese Vorkommen
meist so klein, dass ihre ökonomische Bedeutung gering ist. Es
gibt Pegmatite, in denen die schweren SEE überwiegen. Als SEE-
Minerale können Gadolinit, Fergusonit, Allanit, Monazit, Xe-
notim, Euxenit, Samarskit und andere vorkommen.
Weiter zu nennen sind manche Skarne ( 7 Abschn. 4.9 ) und
IOCG ( 7 Abschn. 4.7 ) wie Olympic Dam. Auch Uraninit (Pech-
blende) enthält etwas SEE, die manchmal als Nebenprodukt der
Uranförderung abgetrennt werden können. Scandium wird heute
überwiegend aus Uranerzen gewonnen. Potenzial hätten auch
Zirkon (schwere SEE) von Seifen und Apatit (mittlere SEE) von
Phosphoriten ( 7 Abschn. 5.8 ), Phoscoriten ( 7 Abschn. 3.10.1 ) und
Kiruna-Typ Eisen-Apatit-Erz ( 7 Abschn. 3.6 ), beide Minerale ent-
halten manchmal mehrere Prozent SEE 2 O 3 und sie werden sowie-
so gefördert. Erhöhte, aber derzeit nicht ökonomisch gewinnbare
Gehalte weisen auch Bauxite auf. Siehe auch 7 Kasten 2.5 .
((Li,Na)Al[(F,OH)|PO 4 ]), Lepidolith (K 2 Li 4 Al 2 [(F,OH)2|Si 4 O 10 ] 2 )
und Zinnwaldit (K(Li,Fe,Al) 3 (F,OH) 2 (AlSi 3 O 10 )) gewonnen. Meist
sind das aber nur Nebenprodukte, während Zinn- und Tantal-
minerale ökonomisch wichtiger sind. Auch hydrothermale Zinn-
lagerstätten können Lithiumminerale wie Zinnwaldit enthalten.
Lepidolith und Zinnwaldit sind die wichtigsten Erze für
Rubidium, das sie in Spuren enthalten. Außerdem kommt in
Lithiumpegmatiten das Cäsiumerz Pollucit (CsAlSi 2 O 6 ·H 2 O)
vor.
2.6.2 Bor (B)
Das Halbmetall Bor wird seltener in elementarer Form verwen-
det. In großer Menge werden Perborate produziert, die in Wasch-
mitteln als Bleichmittel dienen. Borverbindungen werden auch
zur Herstellung von temperatur- und chemikalienbeständigem
Glas verwendet. In Kernkraftwerken dient Bor als Neutronen-
absorber. Kubisches Bornitrid (BN) ist nach Diamant der zweit-
härteste Werkstoff und wird oft als Schleifmittel genutzt.
Die wichtigsten Borminerale sind Borax (Na 2 B 4 O 5 (OH) 4 ·
8H 2 O; . Abb. 2.25 ), Ulexit (NaCaB 5 O 6 (OH) 6 ·5H 2 O), Kernit
(Na 2 B 4 O 6 (OH) 2 ·3H 2 O) und Colemanit (CaB 3 O 4 (OH) 3 ·H2O).
Sie werden in Salzseen ( 7 Abschn. 5.7.2 ) abgelagert, insbesondere
in aktiven Vulkangebieten. Außerdem ist der Skarn Dalnegorsk
bei Wladiwostok (Russland) zu nennen.
2.6 Weitere Metalle und Halbmetalle
2.6.1 Lithium (Li)
Das Alkalimetall Lithium wird nur selten in elementarer Form,
sondern vor allem in Verbindungen verwendet, die direkt aus
Lithiummineralen oder dem Zwischenprodukt Lithiumkarbonat
hergestellt werden. Am wichtigsten sind Lithium-Ionen-Akkus,
die eine sehr hohe Energiedichte haben und keinen Memory-
Effekt aufweisen. Sie werden daher zum Beispiel in Handys,
Kameras und Elektroautos eingesetzt. In diesen besteht die posi-
tive Elektrode aus LiCoO 2 oder einer ähnlichen Verbindung, die
negative meist aus Grafit. Dazwischen befindet sich eine Elek-
trolytlösung mit Lithiumsalzen und anderen Ionen. Beim Laden
gehen Lithiumionen der Elektrode im Elektrolyt in Lösung,
positive Ionen lagern sich am Grafit an. Beim Entladen passiert das
Gegenteil. Da Elektroautos in Zukunft wichtiger werden dürften,
ist von einem schnell steigenden Bedarf an Lithium auszugehen.
Falls einmal die Energiegewinnung durch Kernfusion funk-
tionieren sollte, wird der Bedarf nochmals steigen. Dabei wird
nämlich nicht »normaler« Wasserstoff ( 1 H) zu Helium ( 4 He) fu-
sioniert, sondern die schwereren Wasserstoffisotope Deuterium
( 2 H) und Tritium ( 3 H). Während man Deuterium relativ leicht
aus Wasser gewinnen kann (das einen gewissen Anteil an schwe-
rem Wasser hat), ist das bei Tritium nicht der Fall. Etwas Tritium
entsteht in Schwerwasserreaktoren (einem nicht sehr weit ver-
breitetem AKW-Typ) durch den Einfang eines Neutrons. Eine
andere Möglichkeit der Herstellung ist der Beschuss von 6 Li
(dem zweithäufigsten Lithiumisotop) mit Neutronen, was He-
lium und Tritium erzeugt.
Gewonnen wird Lithiumkarbonat vor allem durch eine Fäl-
lungsreaktion aus Salzlaugen von Salzseen und Salaren ( 7 Abschn.
5.7.2 ). Aus Lithiumpegmatiten ( 7 Abschn. 3.8 ) werden Lithiummi-
nerale wie Spodumen (LiAlSi 2 O 6 , als Edelstein unter den Namen
Kunzit und Hiddenit bekannt), Petalit (LiAlSi 4 O 10 ), Amblygonit
2.6.3 Beryllium (Be)
Das Erdalkalimetall Beryllium wird vor allem in speziellen Le-
gierungen für die Luft- und Raumfahrt verwendet, die leicht,
hart, robust und sehr hitzebeständig sind. Am wichtigsten ist
Berylliumkupfer, das auch in elektrischen Schaltern, Kontakten
und anderen Bauteilen Verwendung findet, insbesondere, wenn
Funkenbildung vermieden werden muss. In manchen Kernkraft-
werken dient Beryllium als Moderator. Berylliumfolie wird als
Fenster für Röntgenstrahlung eingesetzt.
Erzminerale sind Beryll ( . Abb. 2.26 ), Al 2 Be 3 Si 6 O 10 , der in
Edelsteinqualität unter den Namen Aquamarin, Smaragd, Helio-
Abb. 2.25 Borax aus Tibet. © F. Neukirchen / Mineralogische Samm-
lungen der TU Berlin.
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