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Dünnschichtsolarzellen eingesetzt wird. Indiumhaltige Legie-
rungen werden in Speichermedien wie CD-RW, in Thermostaten
von Sprinkleranlagen und in Hochtemperaturthermometern
benutzt. Indiumphosphid ist ein Halbleiter, der zum Beispiel für
Laserdioden verwendet werden kann.
Indium ist ein seltenes Metall, das fast nie nennenswert an-
gereichert vorkommt. In geringer Konzentration ist es manch-
mal in Sphalerit (ZnS) enthalten (bis zu 0,1 %), in geringerer
Menge manchmal auch in anderen Erzmineralen wie Chalko-
pyrit (CuFeS 2 ), Digenit (Cu 9 S 5 ), Stannit (Cu 2 FeSnS 4 ) und Kassi-
terit (SnO 2 ). Es wird vor allem aus entsprechenden Erzkonzen-
traten in spezialisierten Hüttenwerken gewonnen.
2.6.6 Gallium (Ga)
Gallium hat einen so geringen Schmelzpunkt (30 °C), dass es in
der Hand schmilzt. Galliumlegierungen werden in Thermo-
metern anstelle von Quecksilber verwendet. In manchen Com-
putern führen galliumhaltige Wärmeleitpasten die Hitze von
Mikrochips ab. Galliumarsenid ist ein Halbleiter, der in manchen
Eigenschaften Silizium deutlich überlegen ist. Damit werden
Laserdioden, Leuchtdioden und Bauteile für die Hochfrequenz-
technik gebaut. Solarzellen aus Galliumarsenid werden in der
Raumfahrt verwendet. Galliumnitrid wird in blauen, weißen und
grünen, Galiumphosphid in grünen und roten Leuchtdioden
verwendet. Der Halbleiter Galliumantimonid findet in Laserdi-
oden und Fotodetektoren Verwendung.
Mit durchschnittlich 15 ppm ist Gallium in der Erdkruste
immerhin so häufig wie Blei, aber es gibt keine Fraktionierungs-
prozesse, die zu einer nennenswerten Anreicherung führen.
Es hat einen ähnlichen Ionenradius wie Aluminium und wird
in Spuren in aluminiumhaltige Minerale eingebaut, einschließ-
lich entsprechender Silikate. Die höchsten Gehalte weist Bauxit
auf (30-80 ppm), bei der Aluminiumgewinnung kann es im
Bayer-Verfahren ( 7 Abschn. 1.16 ) abgetrennt werden, was fast
die gesamte Weltproduktion ausmacht. Auch Sphalerit enthält
manchmal etwas Gallium, das als Nebenprodukt des Zinkberg-
baus gewonnen werden kann. Manche Kohlen- und Erdölaschen
haben erhöhte Galliumgehalte, ebenso manchmal Spodumen
und Lepidolith aus Pegmatiten. Recycling von Gallium-, Zink-
und Aluminiumschrott macht einen großen Teil der Produktion
aus.
Abb. 2.26 Beryll (Smaragd). © F. Neukirchen / Museum Reich der
Kristalle München.
dor und Morganit bekannt ist, und Bertrandit, Be 4 (OH) 2 Si 2 O 7 .
Wichtigste Lagerstätten sind Pegmatite ( 7 Abschn. 3.8 ), in deren
Umgebung auch hydrothermale und metasomatische Vorkom-
men entstehen können. Beryll bildet sich selten durch hydrother-
male Prozesse innerhalb von Schwarzschiefer, was bei den be-
rühmten Smaragden aus Kolumbien der Fall ist.
2.6.4 Germanium (Ge)
Das Halbmetall Germanium ist ein Halbleiter mit guten Eigen-
schaften, dessen Anwendung durch den hohen Preis einge-
schränkt wird. Verwendet wird er in der Hochfrequenztechnik
und als Röntgendetektor. Weitaus mehr Germanium wird in
Glasfaserkabeln verwendet: Eine Anreicherung von Germanium-
oxid im Kern des Kabels sorgt für einen höheren Brechungs-
index, was die Führung des Lichts gewährleistet. Germanium-
oxid ist auch in Katalysatoren für die Produktion von PET-
Kunststoff enthalten. Germanium und Verbindungen von Ger-
manium mit Arsen, Antimon und Selen (»Chalkogenidgläser«)
werden zu Fenstern und Linsen für die Infrarotoptik (Nacht-
sichtgeräte, Wärmebildkameras) verarbeitet.
Germanium ist nur in sehr geringer Menge in der Erdkruste
enthalten. Außerdem ist das geochemische Verhalten ähnlich
wie das von Silizium, mit der Folge, dass es kaum zu einer nen-
nenswerten Anreicherung kommt. Manchmal ist es in Sphalerit,
in geringerer Menge auch in anderen Buntmetallerzen enthalten,
außerdem in der Flugasche aus der Kohleverbrennung.
2.6.7 Selen (Se) und Tellur (Te)
Die Belichtungstrommeln von Fotokopierern und Laser-
druckern sind mit Selen oder As 2 Se 3 (oder anderen Halbleitern)
beschichtet. Diese Schicht ist bei Dunkelheit ein Isolator, bei
Lichteinfall wird sie elektrisch leitend. Der Toner bleibt nur an
geladenen Flächen haften. Selenhalbleiter werden auch in Foto-
dioden und Fotoelementen verwendet, etwa in Belichtungs-
messern und Lichtschranken. In Glas und Keramik dient es zur
Färbung. Selen wird Tierfutter zugesetzt, da es ein wichtiges
Spurenelement für Menschen und Tiere ist, in höherer Konzen-
tration ist es hochtoxisch. Selenverbindungen werden in Vulka-
2.6.5 Indium (In)
Indium-Zinn-Oxid (90 % In 2 O 3 , 10 % SnO 2 ) ist ein transpa-
renter Halbleiter, der in Flachbildschirmen, Touchscreens und
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