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Lagerstätten: Skarne, magmatische Nickelerze, Goldadern, Blei-
Zink-Gänge, Imprägnationen mit Quecksilber, VMS und eine
IOCG-Lagerstätte. Sie hängen mit dem Vulkanbogen, mit lokaler
Dehnung an Seitenverschiebungen und mit einem mutmaßlich
in der Tiefe steckenden mafischen Intrusivkomplex zusammen
(Tornos et al. 2006).
Sedimente abgelagert, vor allem Tonminerale und organische
Substanz, aus denen Tonsteine oder Schwarzschiefer entstanden
(siehe auch 7 Abschn. 5.1 ). Es gibt auch SEDEX-Lagerstätten mit
Karbonatgesteinen, zum Beispiel in Irland, wo sie zusammen mit
MVT ( 7 Abschn. 4.12 ) vorkommen.
SEDEX-Lagerstätten enthalten mehr als die Hälfte der be-
kannten Reserven von Blei und Zink und bedeutende Mengen an
Silber. Zu den wichtigsten Beispielen zählen der Rammelsberg
im Harz ( 7 Kasten 4.28 ), McArthur River (HYC), Mount Isa und
Broken Hill in Australien, Sullivan und Howard's Pass in Kanada,
Red Dog in Alaska, Gamsberg in Südafrika und Rajpura-Dariba
in Indien ( . Abb. 4.72 ). Die schichtförmigen Erzkörper sind
mehrere Meter bis Dutzende Meter dick und Hunderte
oder gar Tausende Meter breit. Typisch sind lagige, fein gebän-
derte Erze aus Sulfiden (vor allem Pyrit, Sphalerit und Gale-
nit), Karbonaten (z. B. Siderit) und Tonmineralen ( . Abb. 4.75 ,
.
4.17 Sedimentär- exhalative
Lagerstätten (SEDEX)
Am Meeresboden kann es auch in Sedimentbecken fernab von
Vulkanismus hydrothermale Systeme geben, an denen massive
Sulfiderze abgelagert werden. Diese werden als sedimentär-
exhalative Lagerstätten (SEDEX) bezeichnet oder alternativ als
»stratiforme sedimentgebundene Blei-Zink-Lagerstätten« bezie-
hungsweise als »sedimentgebundene massive Sulfide« ( sediment
hosted massive sulfide , SHMS). »Fernab von Vulkanismus« ist
relativ, denn es gibt einen fließenden Übergang zu sediment-
reichen VMS-Lagerstätten.
SEDEX-Lagerstätten sind meist größer als durchschnittliche
VMS-Lagerstätten und haben einen höheren Erzgrad. Die
Temperatur des Fluids ist geringer (zwischen 100 und 250 °C),
entsprechend sind die Blei- und Zinkgehalte höher und die
Kupfergehalte geringer. Eine Alterationszone ist weniger ausge-
prägt und nur selten gibt es eine Art Stockwerkzone.
Das Hydrothermalsystem befand sich entweder in den Sedi-
menten eines gefluteten kontinentalen Grabens oder auf einem
jungen passiven Kontinentalrand, der nach dem Aufreißen eines
neuen Ozeans weiter gedehnt wurde und unter der Last der ab-
gelagerten Sedimente absank. In beiden Fällen stieg das Wasser
entlang von aktiven Verwerfungen auf. Gleichzeitig wurden
Abb. 4.76 , . Abb. 4.77 ). Das Spektrum reicht von massiven
Sulfiden, die kaum Karbonate und Ton enthalten, bis zu Sedi-
mentgesteinen mit geringem Sulfidgehalt. Oft kommen auch
große Mengen an Baryt vor.
Ihre Entstehung müssen wir uns wie in der Atlantis-II-Senke
( 7 Abschn. 4.15.2 ) vorstellen: Salzreiche hydrothermale Lösun-
gen steigen entlang von Verwerfungen auf, treten am Meeres-
grund an einer Quelle aus und sammeln sich, weil sie eine grö-
ßere Dichte als das Meerwasser haben, in Senken ( . Abb. 4.78 ).
Die Vermischung unterschiedlicher Wässer bewirkt die Ausfäl-
lung von Erzmineralen. Da gleichzeitig Tonminerale abgelagert
werden, sammelt sich am Boden der Senke ein metallreicher
Schlamm. In diesem Fall sind die Erzminerale gleichzeitig mit
den Sedimenten entstanden (syngenetisch).
Das hydrothermale Wasser kann auch in den noch nicht ver-
festigten Schlamm und in das erst leicht kompaktierte Sediment
(wenige Meter unter dem Meeresboden) eindringen und dort
Abb. 4.72 Weltkarte wichtiger SEDEX-Lagerstätten. Nach: World Minerals Project, Geological Survey of Canada.
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