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taurant einen Tisch und wird in jedem Laden bedient. Man bekommt für die
Kinder Plätze in guten internationalen Schulen und Betreuungseinrichtungen.
Vermieter zögern nicht, einem ein großes Haus zu überlassen. Der Autohändler
lässt einen auch einen großen hochwertigen Wagen Probe fahren. Bei interna-
tionalen Klubabenden wird man bevorzugt eingelassen, vor allem als Frau.
Kaukasier in Dubai haben fast alle eine Alkohollizenz: Die Genehmigung, in
speziellen Geschäten der Stadt alkoholische Getränke einzukaufen und diese
auch im eigenen Wagen zu transportieren. Man muss dafür einen Mietvertrag,
seinen Pass und seinen Arbeitsvertrag vorlegen, dazu eine vom Arbeitgeber un-
terschriebene Bescheinigung. Weitere Voraussetzungen sind ein Mindesteinkom-
men von monatlich 600 Euro und der Nachweis, kein Muslim zu sein. Es ist also
ein Privileg gewisser Expat-Schichten mit sehr großer Schnitmenge bei Weißen.
Dabei sind die Topverdiener unter Dubais und Abu Dhabis Expats längst nicht
mehr nur Weiße, sondern Geschätsleute und Unternehmer aus aller Welt. Inder
und Iraner etwa, die in zweiter und driter Generation Hotels führen, Läden oder
Restaurants. Indische Unternehmer haben es weit gebracht in Dubai, werden aber
immer noch schlechter behandelt als Kaukasier. Inder kamen als Arbeiter und
kleine Angestellte und konnten sich manchmal hocharbeiten, den Anschluss zur
Society der Weißen haben sie dennoch nicht geschat. Inder bleiben in den Emir-
aten unter Indern, in indischen Stadtvierteln wie dem Kleineleuteviertel Al-
Karama oder auch auf »he Palm« oder in »indischen« uartieren von Jumeirah
und anderswo. Bei exklusiven Veranstaltungen werden Inder nicht selbstver-
ständlich hereingewunken, wenn sie nicht gerade im Supersportwagen vor-
fahren. Inder stellen die Mehrheit der Bevölkerung in Dubai, gelten als Motor des
Landes und sind dennoch Bürger zweiter Klasse anstat High Society. Das Gros
der indischen und indischstämmigen Dubaier arbeitet auch tatsächlich nicht in
Vorständen, aber durchaus im mitleren und höheren Management, etwa in Ho-
tels, als Marktleiter im Supermarkt, als Storemanager oder Bankenilialleiter. Die
Verkäufer im Souq, die den Touristen Schals anbieten, sind ebenfalls fast alle
Inder, ebenso wie die Goldhändler. Der prächtige Goldschmuck etwa in den
Schaufenstern des Gold-Souqs von Dubai, der so ot fotograiert wird, ist nicht
traditionell arabisch, sondern traditionell indisch und wird für Hochzeiten und
als Aussteuerware hergestellt.
Die aus Indien stammenden Expats erleben Ausgrenzung, grenzen sich
zugleich aber selbst von anderen Expats ab und leben ihre eigene Kultur. Hin-
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