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er Art häuig zu lesenden Selbstbeschreibungen »sportlich«, »reiselustig« oder
»zum Pferde stehlen« werden ot verwendet.
Dating als solches ist aber unter Emiratis nicht vorgesehen, und ofen zu daten
ist nur emiratischen Männern erlaubt - weshalb sie ausländische Frauen daten,
jedoch nahezu immer ohne die Absicht, daraus eine ernsthate Beziehung werden
zu lassen. Ausländerinnen sind Abwechslung und Spielzeug; es wird gelirtet,
was das Zeug hält, um des reinen Flirtens willen oder um des Sexes wegen.
Eroberungen werden manchmal zu Wochenenden eingeladen und so lange
umgarnt, wie sie interessant sind. Der Familie wird eine solche Frau allerdings
niemals vorgestellt werden, denn eine russische Geliebte, eine deutsche Touristin,
eine philippinische Afäre - das gilt als unehrenhat, für den emiratischen Mann
und erst recht für die ausländische Frau, die sich außerehelich mit ihm ein-
gelassen hat. Eine solche Frau möchte keine emiratische Familie in ihren Kreis
aufnehmen. Wer eine ausländische Frau heiraten möchte - und das kommt öter
vor, als es den Scheichs und den Älteren lieb ist -, nimmt damit einen gesell-
schatlichen Abstieg in Kauf und muss mit dem Stigma leben, dass er die Bedür-
fnisse einer emiratischen Frau wohl nicht befriedigen oder er aus irgendwelchen
anderen Gründen keine »richtige« Ehefrau inden konnte.
Emiratische Frauen heiraten dagegen nahezu niemals ausländische Männer,
denn das ist noch schändlicher. Frauen gelten in den Emiraten als großer Schatz
und erfahren viel Wertschätzung. Eine Frau »unter ihrer Würde zu verheiraten«
ist daher eine große Schande für deren Eltern. Ein saudischer Ehemann wird viel-
leicht noch akzeptiert, aber völlig undenkbar scheint es, dass eine emiratische
Frau einen nicht-muslimischen Mann heiraten würde. Dies ist per Gesetz in den
Emiraten sogar verboten. Ein nicht-muslimischer Mann darf dort eine muslimis-
che Frau erst heiraten, wenn er zum Islam revertiert. (Muslimische Männer dür-
fen jedoch christliche oder auch jüdische Frauen heiraten, denn der Islam erlaubt
grundsätzlich gemischte Ehen zwischen Angehörigen dieser drei Religionen.)
Würde eine emiratische Frau im Ausland einen nicht-muslimischen Mann heir-
aten, würden sich die Eltern der Frau als Versager fühlen, denen es nicht gelun-
gen ist, der Tochter Familienwerte, Tradition, Religiosität und Ehre beizubringen.
Die Familienehre ist wichtig in den Emiraten, wo sich das ganze Leben an der
Familie orientiert. Ein trinkender Jugendlicher, ein behindertes Kind, eine party-
freudige Tochter und auch ein prügelnder, fremdgehender Ehemann gelten als
Familienschande. Man will immer das Gesicht wahren, nach außen hin sowieso,
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