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Popsängerin Cyrine Abdelnour, selbst studierte Modedesignerin, ist Marken-
botschaterin für die sexy Nayomi-Kollektionen. Für noch erotischere Kreationen
hat Nayomi 2013 eigene Filialen, die »Soiree« heißen, eröfnet - dort inden
Kundinnen auch Pasties und sinnliche Düte. Die im Boudoirstil eingerichteten
Shops haben Ehepaare als Zielgruppe. Sowohl Nayomi als auch Soiree bedienen
explizit nicht den Luxusmarkt, sondern das Mitelpreissegment. Sexyness soll er-
schwinglich sein.
Es sind die praktischen Baumwollschlüpfer, die hinten in den Läden hängen
oder in den Supermärkten im Zehnerpack angeboten werden, denn die zu kaufen
ist in Dubai peinlich. Wer stolz ist, trägt eine Tüte aus den zahlreichen Lingerie-
Boutiquen vor sich her.
Lobna kommt mit in die Kabine und hilt beim Anprobieren. Sofort fällt ihr
auf: »Sie haben Ihren BH gar nicht richtig eingestellt! Wenn Sie Push-up wollen,
müssen Sie die Träger kürzen. Wie sieht denn das aus…« Lobna weiß, was
Frauen und Männer wünschen, und berät eingehend. Auch Diätipps hat sie par-
at, und holt noch ein anderes Babydoll herbei, das die soeben entdeckten großen
Problemzonen besser kaschiert. »Dieses hier, das wird Ihr Mann mögen«, sagt
sie, »das ist wirklich sehr sexy. Und sehen Sie hier, das habe ich Ihnen noch mit-
gebracht: schöne Hauskleider. Die haben wir derzeit im Angebot. Das wird ihm
gefallen!«
Lobna hat recht. Die bodenlangen Hauskleider mit Spaghetiträgern und tiefem
Ausschnit sind aus schwarzem Satin, mit Spitzendetails und einem Schlitz
vorne - bester Boudoirstil. Welchem Mann würde das nicht gefallen? »Nehmen
Sie die Hauskleider ruhig noch dazu«, ermuntert Lobna, als die Wahl auf das
pinke Babydoll fällt. »Die sind im Angebot. Machen Sie was aus sich. Das wirkt
Wunder, Sie werden schon sehen.«
Lobna berät Kundinnen genauso, wie eine Dessousverkäuferin in New York
ihre Kundinnen beraten würde, nur dass man als Besucherin in Dubai nicht dam-
it rechnen würde; und auch nicht mit Lobna - denn Lobna trägt ein pinkfarbenes
Koptuch. Die meisten ihrer Kundinnen sind muslimische Frauen, die es schätzen,
von einer muslimischen Verkäuferin bedient zu werden. In Saudi-Arabien, der
Heimat von Nayomi, dürfen erst seit Kurzem Frauen in Wäscheläden arbeiten,
was einer der Gründe ist, warum saudische Frauen ihre Wäsche gerne im Aus-
land kaufen, etwa bei einem Auslug nach Dubai.
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