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(dann heißt »Challas!« so viel wie das italienische »Basta!«), wenn etwas aus-
verkaut oder der Tank leer ist, man keine Lust mehr auf etwas hat, wenn man
dem Gegenüber das Wort abschneiden oder auch eine ganze Diskussion beenden
will. »Challas« ertönt auch, um Eskalationen zu vermeiden. Jemand sagt »Chal-
las!« - Ende der Diskussion. Kurz und bündig.
Die bewährte Ein-Wort-Kommunikation begünstigt zudem die Entstehung und
Verwendung von Abkürzungen. Sie sind Ein-Wort-Ortsangaben, die man auch
dann versteht, wenn der fremde Akzent des Sprechers noch stark ausgeprägt ist.
JBR, »dschäi, bi, ar«, und SZR kann jeder verständlich sagen - »Jumeirah Beach
Road« und »Sheikh Zayed Road« nicht unbedingt, zumal man dann schon wieder
sagt »he Sheikh Zayed Road«. Und was TECOM ausgeschrieben heißt, will ei-
gentlich niemand wissen.
Arabeske: Ihrem Mann wird das gefallen!
»Madame, kommen Sie herein! Sehen Sie sich das neue Lookbook an! Und die er-
sten neuen Modelle haben wir auch da!« Die Verkäuferin Lobna scheint selbst
ganz begeistert von der neuen Kollektion. Pink und Magenta sind diesmal die
Trendfarben bei Nayomi, einem Lingerie-Label aus Saudi-Arabien, das in den ges-
amten Golfstaaten Filialen in Einkaufszentren betreibt. Auch in den großen
Dubaier Malls wie der »Mall of the Emirates«.
Lobna zeigt ein Negligé mit magentafarbener Spitze und Blumenmuster. »Wäre
das nichts für Sie? Wir haben es auch in großen Größen. Oder hier - vielleicht
dieses?« Das knappe Satin-Babydoll ist mit gelber Spitze verziert, der freie Rück-
en mündet in einer transparenten Tüllrüsche. »Möchten Sie es anprobieren?«
Was bei Nayomi miten im Laden hängt, läut in Deutschland unter
Reizwäsche und wird maximal hinten im Laden angeboten, wenn die Kunden an
den Reihen praktischer Baumwollschlüpfer und Blümchen-BHs vorbeigezogen
sind. Nicht so in Dubai - hier werben die Dessous-Boutiquen ofensiv mit ihren
heißen Höschen, die sie auch als solche anpreisen. Was dort hinten im Laden
hängt und als Reizwäsche gilt, also knappe, transparente Matrosenüniförmchen
oder Slips mit ofenem Schrit, würde kein deutscher Wäscheladen mehr führen.
Atemberaubende Negligés, knallfarbene Spitzen-BHs, Stringtangas mit Perlen,
Dessous mit Glitzer oder kleinen Ketchen, in Dubai sind sie selbstverständliche
Kleidungsstücke, die auch selbstverständlich gekaut werden. Die libanesische
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