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denn das Dubaierischste am Dubaierischen ist ja gerade, mit sich selbst und sein-
en Vorzügen so sehr zu prahlen, sich selbst in ein so gutes Licht zu rücken und
die anderen damit so erfolgreich auszustechen, dass es nur natürlich ist, Kritik zu
ernten.
So ist sie eben, die kleine Schwester Dubai: auch mal zickig, wenn man genau
hinsieht und die laute und lustige Atitüde beiseiteschiebt. Dass sie damit durch-
kommt liegt daran, dass sie einerseits mit ihren hochglänzenden Oberlächen
blendet und mit ihrem Lärm dröhnt, andererseits aber so liebens- und lebenswert
ist, dass es leichtfällt, nur ihre Sonnenseite zu sehen.
Arabeske: Auf einen Kafee im Emirates Palace
Zarte Klänge wehen durch den Saal. Ein Oud -Spieler lässt traditionelle arabische
Melodien aus seinem Zupinstrument perlen, in Konzertqualität, aber nur wenige
beachten den Meister seiner Kunst. Seine Musik ist eine Farbe im Mosaik, mehr
nicht. So wie der Dut der Lilien, das gurrende Lachen der Gäste in der Champag-
nerbar, die Sonnenlecken auf dem Boden vor dem Fenster Fragmente der Atmo-
sphäre in der Lobby des Emirates Palace Hotel bilden. Sie ist die hinterste von
mehreren Lobbys in dem weitläuigen Luxushotel, das zugleich Tagungszentrum,
Veranstaltungsstäte, Trefpunkt und halb öfentlicher Repräsentationspalast ist.
Der Emirates Palace an der Küste von Abu Dhabi ist ein Hotel wie kein ande-
res - ließ zumindest die internationale PR erfolgreich verbreiten. Drei Milliarden
Dollar hat das Emirat sich den Bau kosten lassen, um ein erstes Superluxushotel
hinzustellen und damit den Anschluss an Dubai zu schafen. In den Suiten ist das
Dekor des Porzellangeschirrs farblich auf die Innenausstatung abgestimmt. Jeder
Herrscher eines Golfstaates hat hier seine private Suite, dauerhat als Geschenk
vor- und freigehalten von Abu Dhabi, das zeigen will, dass in seinem besten Haus
immer für alle ein Platz frei ist. Der Palast ist aber auch ein Palast des Volkes, je-
dem Bürger und Besucher zugänglich, der nur schauen, eine der wechselnden
oder dauerhaten Ausstellungen besuchen oder in der hintersten Lobby einen
Kaffee trinken möchte.
Le Café nennt sich das Lokal und macht sich damit fast gemein mit all den
Cofee-to-go-Läden und ihren Pappbechern und Zuckertütchen draußen in der
Stadt. Welche Selbstironie. Ist der Cofeeshop im Emirates Palace doch ein Kafee-
haus der Extraklasse, das einmalige Ansichten und Ausblicke bietet. Schon dass
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