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lichen fruchtbaren Küstenebene am Arabischen Meer, beteten mehrere Tausend
Menschen zum archaischen Got Bajir.
Die traditionelle Kultur entwickelte sich im Lauf der Jahrhunderte nur wenig
weiter. Im Mitelalter kamen Fremde und ließen sich um das Jahr 600, vielleicht
auch schon früher, auf der fruchtbaren Insel Sir Bani Yas vor der Küste von Abu
Dhabi nieder. Etwa 50 Männer waren es. Sie bauten Steinhüten und eine christ-
liche Kirche. Diese gilt als die älteste bekannte Kirche der Region, und Aus-
grabungen belegen, dass das Kloster auf Sir Bani Yas auch ein Gästehaus für
Pilger und Reisende beherbergte, die sich auf dem Weg vom Schat Al-Arab im
Norden des Golfs in Richtung Indien befanden. Vermutlich war es eine nestorian-
ische Gemeinde, eine in der Spätantike entstandene christliche Gemeinschat des
Orients, die sich hier ansiedelte, aber sie war nicht gekommen, um zu bleiben.
Nur etwa 150 Jahre lang lebten die Mönche auf der Insel, bauten auf dem ben-
achbarten Eiland Marawah sogar eine zweite Kirche, bevor sie diesen Außenpos-
ten der Christenheit wieder aufgaben. Über tausend Jahre sollten seine Ruinen
danach im Sand ruhen.
Während das mitelalterliche Kloster sich in Aulösung befand, erlebte eine an-
dere Religion ihren nachhaltigen Siegeszug in der Region: der Islam. Im Jahr 630,
zwei Jahre vor seinem Tod, schickte der Prophet Mohammed erst ein Schreiben
und dann Sendboten in den Oman und von dort in die Gegend der heutigen
Emirate, um den Stämmen die neue Religion zu verkünden. Schnell wurde diese
angenommen - doch nicht von allen und auch nicht dauerhat. In Dibba
beschloss der regierende Scheich Laquit bin Malik Al-Azdi, zur alten Religion
zurückzukehren, und fand schnell zahlreiche Anhänger. Eine islamische Armee
unter der Führung des Kalifen Abu Bakr bereitete dem ein Ende - 10000 Ungläu-
bige lagen nach der Schlacht erschlagen in der Ebene von Dibba. Ihre Gräber sei-
en noch heute zu sehen, erzählen die Leute.
Islamische Geschichtsschreiber haben die Namen der Mitwirkenden und den
Verlauf der Schlacht aus der Ferne dokumentiert, ebenso wie islamische Gelehrte
und Reisende aus anderen Regionen die Nächsten sind, die uns die historischen
Städte und Siedlungen der heutigen Emirate nennen. Nur lassen sich die Namen
mitlerweile kaum noch Städten zuordnen. Sie sind vergessen, verweht, vergan-
gen.
Dibba und die östliche Hafenstadt Julfar leuchten aus diesen Beschreibungen
heraus, die Perlenbänke sind genannt, aber kein König, kein Herrscher über das
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