Travel Reference
In-Depth Information
Automaten stehend und in Geldbeutel, Hosen- und Handtasche nach Dirham-
Münzen wühlend, lernt jeder Tourist, warum in Dubai und Abu Dhabi immer das
Kleingeld knapp ist: Man braucht es für den Parkautomaten. Jeder braucht es.
Daher versucht jeder Kassierer und jeder Verkäufer, Touristen die Münzen abzu-
luchsen. Manchmal sind Kassierer auch großzügig und geben einen Fünf-
Dirham-Schein heraus, obwohl man vier Dirham-Münzen häte bekommen
müssen. Die Freude darüber verliegt, wenn man vor dem Parkautomaten steht
oder mit der Abra fahren will. Münzgeld ist in Dubai immer knapp, besonders
dann, wenn man es gerade dringend braucht.
Das Kleingeld ist in den Emiraten mindestens so wichtig wie die Handynum-
mer. Auch sie ist eine Währung. Will man etwas reservieren, etwas buchen, et-
was bestellen, immer kommt sofort die als Imperativ formulierte Frage: »Mobile
number?« Antworten wie »Hab ich nicht« oder »Geht Sie gar nichts an!« wer-
den nicht akzeptiert. Hat man keine Handynummer, ist man nicht ernst zu neh-
men. Eine erfundene Nummer tut's auch, keine Nummer bedeutet keine Tis-
chreservierung. Die zumeist philippinischen oder indischen Rezeptionisten wei-
gern sich ot, einen Vorgang ohne »mobile number« weiter zu bearbeiten.
Diskussion - sinnlos. Ebenso sinnlos ist es, sich an Rezeptionen, im Take-away
oder in Büros dem Imperativ »Please sit!« zu verweigern. Was klingt wie ein
Angebot, ist vielmehr eine Auforderung, nicht bedrohlich herumzustehen. Wer
stehend wartet, zeigt Ungeduld, und das nervt genauso wie eine fehlende Han-
dynummer. »Please sit!« wird dann so ot und von so vielen Leuten wiederholt,
bis man sich ergibt und hinsetzt. Dann hat die Welt ihre Ordnung, weil der Tour-
ist aufgeräumt ist und keinen Stress mehr verbreitet. Wenn er dann auch noch
seine Handynummer herausrückt, ist alles in Buter. Der Dubaier Mobilfunkanbi-
eter Etisalat bietet günstige Prepaidkarten an, die Touristen zur »mobile number«
verhelfen und dem Wort »Roaminggebühr« seinen Schrecken nehmen.
Außer Kleingeld und Mobilfunknummer ist beim Urlaub in den Emiraten noch
ein Drites unentbehrlich: Sonnenschutz. Wer ohne Rundumsonnenschutz aus
dem Haus geht, kann schon nach wenigen Metern verloren haben. Sonnenschutz
bedeutet nicht nur Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 (auch auf Händen,
Ohren, Nacken und Fußrücken!), sondern auch eine Kopbedeckung und eine
Sonnenbrille. Über fast alles und mit fast jedem kann man in den Golfstaaten ver-
handeln, aber nicht mit der Sonne. Die Sonne verbrennt auch die Haut auf dem
Scheitel oder auf den Zehen. Sie macht sich einen Spaß daraus, das Schädeldach
Search WWH ::




Custom Search