Travel Reference
In-Depth Information
Die meisten Straßen haben keine Namen, man orientiert sich an Wegmarken
und an Nummern von Straßen und Ausfahrten. Im Navi gibt man als Ziel Weg-
marken und Orte ein. Mündliche Wegbeschreibungen können lauten: »An der
Adnoc-Tankstelle links, dann weiter bis zum Choithram-Supermarkt, danach
kommt dann eine Schranke, da fährst du durch, dann bist du in unserem Viertel.
Die Straße macht einen Bogen, du fährst bis zum Ende und dann geht es links,
und im Kreisverkehr die erste rechts. Wir wohnen dann ganz hinten bei dem
Baum, der bohnenartige Früchte hat.« Ein Navi indet solche Häuser nicht. Aber
es indet den Choithram-Supermarkt. Der Rest ist try-and-error .
Alternativ gibt es inzwischen die Dubaier Metro. Ihr Hauptstrang läut parallel
zur Sheikh Zayed Road, der Schlagader der Stadt, und hat wie beabsichtigt dazu
beigetragen, dass der Stau dort etwas zurückgegangen ist. Aber nur etwas. Das
Metronetz ist noch zu klein, um eine echte Alternative zum Auto zu bieten, wenn
man nicht gerade zu den üblichen Hotspots unterwegs ist. Für Besucher ist die
Metro jedoch fein: Sie fährt zum Flughafen, zum Souq ebenso wie zu den großen
Malls und nach Palm Island. Zur Rushhour sind die Waggons rappelvoll, sogar in
der ersten Klasse. Erste Klasse? Oh ja, die gibt es in der Dubaier Metro. Sie heißt
»Gold Class«, kostet etwas mehr und bietet dafür schicke gemütliche Sitze wie
im Flugzeug. Wenn man denn einen erwischt. Für Frauen gibt es, wie auch in den
Metros von Kairo und Teheran, Frauenwaggons. Wenn es voll wird, möchten sich
muslimische Frauen nicht an fremde Männer drängen müssen, daher ist der Frau-
enwaggon eine Schutzzone. Er ist jedoch nicht hermetisch abgetrennt. Bisweilen
nutzen Männer dies aus und stellen sich absichtlich in den Frauenwaggon.
Emiratis sagen, dass Omanis das aus Dummheit tun und Saudis, wie immer wenn
sie negativ aufallen, aus Dreistigkeit. In der Metro zu fahren ist natürlich nicht
besonders cool, daher sind die meisten Fahrgäste Expats und Touristen.
Wer als Tourist und regelmäßiger Gast meint, sich in Dubai oder Abu Dhabi
gut auszukennen, erlebt bei jedem Besuch Überraschungen. Da sind lang gen-
utzte Ausfahrten plötzlich nicht mehr da, die Diyafah Street in »Straße des
2. Dezember« umbenannt, eine Wegmarke weg, sodass man vergisst abzubiegen;
oder man kann plötzlich nicht mehr abbiegen, wo es früher möglich war, weil
dort ein Zaun gebaut wurde und die nächste Abbiegemöglichkeit nun fünf Kilo-
meter weiter liegt.
Ist man am Ziel angekommen, steht dort meistens ein Parkscheinautomat. Die
Parkgebühren sind gering, aber die Strafzetel fürs Falschparken satig. Vor dem
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