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sind Sporteinrichtungen zu inden. Die Wohnviertel sind ebenfalls homogen, bis
hin zu ganzen Straßenzügen mit identischen Häusern, in denen jeweils Familien
gleicher Hautfarbe, Kinderzahl und Haushaltseinkommen leben. Die Ordnung
des Souqs ist zum Ordnungsprinzip der Städte geworden und hilt bei der Orien-
tierung.
Wie im Souq mit seinen großen Hauptgassen, von denen kleine Gassen abz-
weigen, ist auch die Stadt entlang der Hauptverkehrsadern organisiert. Ab-
kürzungen und Umwege durch Seitenstraßen zu nehmen funktioniert nicht, denn
man verfährt sich grauenhat und kommt im Zweifelsfall dort heraus, wo man
herkam, denn viele Viertel haben genau eine Zu- und Ausfahrtstraße. Daher
stehen die Autofahrer in den Emiraten ot so stur im Stau - geht es doch immer
noch schneller, als Umwege und vermeintliche Schleichwege zu fahren, zumal
Seitenstraßen mit Bremsschwellen geplastert sind.
Wer als Tourist in den Emiraten Auto fährt, muss sich umgewöhnen. Die
rechte Spur ist nicht die Langsamste, sondern die Schleicher (also diejenigen, die
nur etwas über der Geschwindigkeitsbegrenzung fahren) trödeln in der Mite. Die
rechte Spur ist die Expressspur für die kleinen beigen Busse, meistens von der
Marke Toyota Hiace. Sie sind der Schrecken der emiratischen Straßen, da immer
zu schnell und die Fahrer immer zu aggressiv. Sie wechseln niemals von der
rechten Spur auf eine Spur weiter links, sondern drängeln und lichthupen so
lange, bis man die Spur vor ihnen freigibt und sie rechts überholen dürfen.
Undertaking , unterholen, also rechts vorbeiziehen, ist in den Emiraten völlig nor-
mal, und die beigen Minibusse nehmen sich ihr Recht auf Undertaking mit Nach-
druck. Sie würden eher auf dem Standstreifen rechts überholen, als nach links
auszuscheren, denn die linken Fahrstreifen gehören den Emiratis mit ihren
muskulösen Geländewagen und Supercars, die ihrerseits kein Mitleid mit den
Minibussen haben und sie mit Freude bedrängen. Der Verkehr in den Emiraten
ist lebhat und braucht vor allem eine ruhige Hand. Schimpfen und böse Handbe-
wegungen sind, wie auch sonst, am Steuer völlig daneben, denn im wetbew-
erbsorientierten emiratischen Verkehr gewinnt das schnellste und beste Auto
sowie der frechste Fahrer. Die anderen dürfen sich hinten anstellen oder auch
mal frech sein. Hupen ist im Dubaier Stadtgebiet inzwischen verboten - außer in
Notfällen, und die gibt es ziemlich ot. Die Hupe bleibt die Stimme des Autofahr-
ers. Der Blinker ist es nicht. Blinken ist optional. Denn bis man blinkt, hat man
den anderen ja schon längst den Weg abgeschniten.
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