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XML-Datenbanken
Wenn Menschen mit Computern arbeiten, fallen auch logisch zusammengehörige
Daten, wie Bestellungen oder Produktdokumentationen, in Form von Dokumen-
ten an. So wie es viele Arten von Dokumenten gibt, gibt es auch eine Vielzahl von
Möglichkeiten, Dokumente zu speichern. Als Formate kommen einfache unstruk-
turierte ASCII-Dateien ebenso in Frage wie proprietäre Binärformate, wie wir sie
von Microsoft Office kennen.
XML (Extensible Markup Language) ist ein weiteres dieser Formate, das sich be-
reits vor seiner Standardisierung im Jahr 1998 1 schnell verbreitet hat. Heute gibt
es sehr viele Anwendungen, die Dokumente im XML-Format ablegen und verar-
beiten. In der Software-Entwicklung sind Konfigurationsdateien oder Dokumente
zur Layout-Beschreibung wie in der Windows Presentation Foundation bekannte
Anwendungsfälle. Aber auch für ganz alltägliche Dokumente wie Briefe, Präsen-
tationen oder Tabellenkalkulationen verwenden populäre Systeme wie OpenOf-
fice oder die neueren Microsoft-Office-Versionen kein binäres und proprietäres
Format mehr, sondern das für Menschen lesbare XML.
Um die Inhalte dieser Dokumente zu persistieren, für Auswertungen verfüg-
bar zu machen und ihre Inhalte zu aggregieren, wurden spezielle XML-
Datenbanksysteme mit eigenen Abfragesprachen entwickelt. Zunehmend adap-
tieren die Marktführer von RDBMS diese Technologien und integrieren sie in ihre
eigenen Produkte. Datenbanksysteme für XML-Dokumente sind Inhalt speziel-
ler Monographien wie [Kle02]. Wir wollen uns in diesem Kapitel einen Überblick
über XML verschaffen, der aber keinesfalls umfassend ist. Vielmehr lernen wir
die grundsätzlichen Probleme kennen, die sich bei der Abbildung eines XML-
Dokuments auf Tabellen ergeben und arbeiten uns in XQuery, einer Abfragespra-
che für XML, ein. Abschließend sehen wir exemplarisch am RDBMS DB2 von IBM
1
siehe auch www.w3.org/TR/2008/REC-xml-20081126/
 
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