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Definition: 2. Normalform
Ein Relationentyp T genügt genau dann der 2. Normalform , wenn
T der 1. Normalform genügt und
jedes Attribut a aus T eine der folgenden Bedingungen erfüllt:
- a gehört zu einem Schlüsselkandidaten aus T.
- a hängt voll von jedem Schlüsselkandidaten aus T ab.
In der Definition der 2. Normalform ist vor allem die Bedingung von Interesse, in
der wir fordern, dass jedes Attribut, das nicht irgendeinem Schlüsselkandidaten
angehört, voll von diesem abhängen muss. Aus dieser Bedingung leiten wir ein
griffiges Kriterium ab, mit dem wir schnell Verstöße gegen die 2. Normalform
feststellen können.
Hinweis
Die 2. Normalform kann nur erfüllt sein, wenn jedes Nichtschlüssel-
Attribut von allen Schlüsselkandidaten voll funktional abhängt.
Es sei ein weiteres Mal wiederholt, dass jedes Attribut von jedem Schlüsselkandi-
daten funktional abhängt. Bei der 2. Normalform geht es um die volle funktionale
Abhängigkeit.
Der Relationentyp, der zu unserer Beispieltabelle gehört, enthält nur den Schlüs-
selkandidaten (reihe, band). Somit gilt zwar ( reihe, band )!( verlag ) , doch handelt
es sich hier um keine volle funktionale Abhängigkeit, da ebenso reihe ! verlag
gilt. Weil das Attribut band zu keinem Schlüsselkandidaten gehört, ist die 2. Nor-
malform verletzt - und dieser Verstoß ist die Ursache für die Anomalien, die wir
zu Beginn des Kapitels aufgedeckt haben.
In Relationentypen gibt es oft nur einen Schlüsselkandidaten. In vielen Fällen ist
er künstlich und nicht zusammengesetzt. Als Determinante einer funktionalen
Abhängigkeit ist er somit immer eine irreduzible Determinante. In diesem Fall ist
die 2. Normalform automatisch erfüllt.
Doch dürfen wir nicht allzu sorglos sein.
Hinweis
Relationentypen, die zu Tabellen mit künstlichem Primärschlüssel ge-
hören, genügen nicht automatisch der 2. Normalform.
 
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