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tung, irgendwie werden der ganze Häuserblock, die ganze Gasse in die Aktion
mit einbezogen.
Das neue, riesige Gewinne versprechende Superenaloto hat dagegen mit
dieser Tradition gebrochen. Da müssen einfach landesweit 6 Zahlen von 100 er-
raten werden. Der Gewinner kann mehrere Millionen Euro mit nach Hause neh-
men, doch die Chance beträgt 1:622 Millionen. Weil ot der Hauptgewinn aus-
bleibt, wächst die Gewinnausschütung (Jackpot) von Spieltag zu Spieltag. Als
der Jackpot einmal 160 Millionen Euro erreichte, wurde sogar das Ausland
aufmerksam. Aus Süddeutschland, Österreich, aber auch Frankreich bildeten sich
Fahrgemeinschaten, um bei der nächsten Annahmestelle hinter der italienischen
Grenze Spielscheine auszufüllen - allerdings ohne Erfolg. Bei solchem Massen-
wahn haben Neapels Traumdeuter ausgespielt. Und der Umsatz in den alten
Loto- und Totoweten ist dramatisch zurückgegangen, was wiederum zu einem
Rückgang der Gewinnaussichten führt. Vielleicht werden sie in naher Zukunt
ganz eingestellt.
Lust aufs Spielen haben die Italiener auch zu Hause, im Privaten. Sie hat nichts
Anrüchiges, nicht einmal zur heiligen Weihnachtszeit, in der regelmäßig gehörig
um Geld gespielt wird - oder um Schokoladenstückchen. Zum Beispiel bei der
tombola , einer Art Loterie, bei der man Spielkarten mit Zahlenkombinationen
vor sich liegen hat. Nach und nach werden Zahlen von 1 bis 100 ausgerufen, und
man deckt das entsprechende Feld auf der Karte ab. Wer zuerst eine Folge von
drei ( terzina ), fünf ( cinquina ) und schließlich die Zahlen der ganzen Karte ab-
decken kann, bekommt einen kleinen Geld- oder Schokoladenpreis. Geld, Glück,
Schicksal - um den Jahreswechsel herum ofenbart sich die heidnische Seele der
Italiener. Wer in diesen Tagen Glück im Spiel hat, den wird auch das Schicksal
begünstigen.
»Italians Do It Better«
Einmal im Jahr zeigt man dem Alltag radikal den Rücken. Sommer bedeutet Feri-
en- und Urlaubszeit, und da fährt man also weg. Man? Statistiker sind sich da gar
nicht so sicher. Nur die Hälte aller Italiener können es sich erlauben, länger als
vier Tage nacheinander ihren Wohnsitz zu verlassen, das heißt, in die Ferien zu
fahren.
Der typische Urlaub hat sich verändert. Früher fuhr Familie Rossi (der italienis-
che Oto Normalbürger) in ein möglichst preisgünstiges uartier an der Adria,
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