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»Andiamo a prenderci un caffè« , »Komm, wir trinken einen Kafee«, heißt die
Zauberformel, um Abstand von der Arbeit zu gewinnen, eine Verabredung für
den Abend vorzubereiten oder einfach nur ein paar Worte mit einem Freund zu
wechseln, den man gerade getrofen hat. Vielleicht auch um sich nach einem
Streit auszusöhnen. Wo anderswo die Friedenspfeife geraucht wird, trinkt man in
Italien einen caffè . Apropos: Rauchen darf man in der Bar (wie im Restaurant)
schon seit ein paar Jahren nicht mehr. Dafür geht man vor die Tür, vor der ot ein
paar Stühle und Tische stehen - und kommuniziert mit Gleichgesinnten.
Wer zahlt? »Pago io« - »Ich bezahle«. Der Freund will natürlich seinerseits
bezahlen, und jetzt entspinnt sich eine jener Szenen, die jede Bar zum heater
machen, zumal die Dialoge mit entsprechenden Gesten unterstrichen werden. Al-
berto zum Barmann: »Ich zahle zwei caffè .« Bernardo zu Alberto: »Kommt nicht
infrage!« B zum Barmann: »Die caffè zahle ich.« A zu B: »Du hältst dich da
raus.« A zum Barmann: »Also, wie viel?« B zu A: »Nein, mein Lieber, ich bin
dran.« A zu B: »Im Gegenteil, du hast gestern schon bezahlt.« C drängt sich zwis-
chen sie und zahlt seine Rechnung. A zum Barmann: »Also, was zahle ich jetzt?«
Barmann: »Ist schon bezahlt.« Alberto und Bernardo gucken sich erstaunt an und
sehen gerade noch, wie Cesare die Bar verlässt…
Für einen guten Espresso benötigt man eine entsprechende Maschine, und trotz
einer unglaublichen Typenvielfalt für den Privatgebrauch schmeckt er eigentlich
nur in einer Bar richtig gut - am allerbesten in einer Bar in Neapel und Umge-
bung. Zu Hause hilt man sich mit der »Moka« oder früher auch der »Napo-
letana«, das wird dann zwar kein Espresso, aber ein guter Mokka ist auch nicht
zu verachten. Wobei es immer darauf ankommt, die jeweils richtige Bohnenmis-
chung (auf Arabicabasis) für die entsprechende Brühmethode zu benutzen. Und
neben den Industrieprodukten (die besten kommen aus Triest) gibt es in jeder
Stadt noch eigene, kleine Röstereien ( torrefazione ) oder Läden, die verschiedene
Mischungen lose anbieten - allein der Dut und die Aussicht auf eine heiße Ver-
suchung lohnen den Eintrit in diese kleinen Institutionen.
Infos vor der »Happy Hour«
In der Bar werden persönliche Informationen getauscht. Emanuele, der barista ,
wie man den Mann hinter dem Tresen nennt, der morgens mit seinem tomaten-
roten Scooter zur Arbeit kommt, erzählt mir regelmäßig, wie das Weter wird
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