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Finanzrahmen von insgesamt 105 Millionen Euro für Pompeji und andere Aus-
grabungsstätten im Land verabschiedet. Die Erfahrungen der letzten Jahre mit
solcher Politik der Nothilfen stimmen allerdings nicht gerade hofnungsvoll.
Denn Geld ist nicht das Problem. Wie es ausgegeben wird, dagegen schon.
Schnäppchen mit kleinen Fehlern
Man besichtigt die italienischen Städte nicht nur wegen ihrer Kulturgüter, man
bummelt auch gerne durch die Einkaufsstraßen. In Pompeji gibt es heute nur
noch Andenken, in allen anderen Städten den Rest. Dabei geht es nicht um
Beneton & Co., die indet man genauso gut zu Hause; auch nicht um die Kauf-
häuser, wenn man einmal von dem Mailänder Nobelhaus Rinascente oder dem
Armanipalast in der Via Manzoni absieht. Die meisten Kauhäuser (Upim, Coin,
Standa u.a.) sind nicht gerade von herausragender ualität. Man besucht dage-
gen die vielen kleinen Geschäte, wühlt sich durch Boutiquen und Krim-
skramsläden und wirt einen Blick in die Antiquariate. Es ist tröstlich, dass sich
trotz Globalisierung und europäischer Einheitswährung in den Stadtzentren so
etwas wie eine Einkaufskultur erhalten hat, die vom Kleinen ausgeht. Zwar sind
an den Stadträndern große Einkaufszentren entstanden. Die Mailänder sind zum
Beispiel ganz verrückt nach IKEA, sodass wir inzwischen drei schwedische Mö-
bellager am Ort haben, obwohl die angrenzende Brianza berühmt ist für ihre
Holzproduktionen und ualitätsgeschäte. Verrückt nach IKEA sind auch die
Süditaliener - aber vor allem wegen der Arbeitsplätze. Als kürzlich für eine neue
Niederlassung in Catania 240 Arbeitskräte gesucht wurden, meldeten sich 24000
Menschen innerhalb von 72 Stunden. Aber die Großmärkte haben die Einkauf-
skultur noch nicht völlig verändern können. Stadteilmärkte spielen immer noch
eine große Rolle. Auch für die, die gerne ein Schnäppchen machen möchten.
Meine Frau Lidia hat nach dem Umzug in die Innenstadt nicht nur der großen
Terrasse und »ihren« Planzen nachgetrauert. Ebenso fehlte ihr der Markt um die
Ecke längs des Viale Papiniano, wo es manchmal Designer-Kleidung zu Schnäp-
pchenpreisen gab. Doch dann hat sie entdeckt, dass man auch in der Via Bene-
deto Marcello, von der wir jetzt nur ein paar Minuten entfernt wohnen, den ein-
en oder anderen Stand mit interessanten Angeboten indet. Seitdem verschwindet
sie samstags wieder nach dem Mitagessen, wenn das Treiben zwischen den
Buden und Verkaufsständen etwas nachgelassen hat. Dann kann sie in Ruhe
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