Biology Reference
In-Depth Information
Turrini et al. ( 2004 ) beschäftigten sich mit den Auswirkungen von GV-Pflanzen
auf die Mykorrhizierung durch Pilze. Sie wiesen ein signifikant geringeres Hy-
phenwachstum in Abhängigkeit der Wurzelausscheidungen von Bt-Maispflanzen
nach.
Kritische Betrachtung der Ergebnisse
Viele Studien zu dieser komplexen Thematik basieren auf fallspezifischen Labor-
experimenten, oft wurden worst case-Szenarien nachgestellt. Es werden also unter
ganz bestimmten Bedingungen maximale Reaktionen der jeweiligen Organismen
provoziert. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse kann tendenziell von Auswir-
kungen des transgenen Eintrags in die Umwelt auf den jeweiligen Organismus
gesprochen werden. Konkreter sind die Daten bei dem aktuellen Stand der Wissen-
schaft oft nicht auf die komplexe natürliche Umwelt zu übertragen (Dolezel et al.
2005 ). Die Summe der Einzelergebnisse zeigt aber deutlich, dass der Eintrag von Bt-
Mais über den landwirtschaftlichen Anbau durchaus verschiedenste Wirkungspfade
auslöst (GM Science Review Panel 2003 ). Weitere Studien werden zusätzliches
Licht auf dieses Netzwerk werfen.
Um eine negative Beeinträchtigung von Nicht-Zielorganismen in Zukunft zu mi-
nimieren, schlagen Dale et al. ( 2002 ) eine Beschränkung der Bt-Expression auf die
Pflanzenteile vor, in welchen die insektizide Wirkung zur Schädlingsbekämpfung
benötigt wird.
Zwischenfazit
Es wurden zahlreiche Auswirkungen des Anbaus von Bt-Mais auf Nicht-
Zielorganismen (Bestäuber, Fraßfeinde der Schädlinge, Bodenorganismen, Mik-
roorganismen) beobachtet.
Der aktuelle Stand der Wissenschaft lässt noch keine verallgemeinerbaren Aus-
sagen bezüglich des Eintrages in die natürliche Umwelt zu.
3.3.5 Ebene der Landschaft
Bei einer Landschaft handelt es sich um einen aus verschiedenen Ökosystemty-
pen bestehenden Komplex. Auf dieser Ebene findet man gegenüber dem einzelnen
Ökosystem neue Strukturen. So kann man zum Beispiel sogenannte Metapopulatio-
nen beobachten. Darunter versteht man mehrere Populationen einer Art, zwischen
welchen Genfluss stattfindet, die jedoch jeweils eine überwiegend unabhängige Dy-
namik aufweisen. Sie sind somit populationsübergreifend miteinander genetisch
verbunden. Einzelne dieser Populationen können lokal immer wieder aussterben,
während die Metapopulation als Ganze persistiert.
Nach Züghart und Breckling ( 2003 ) lassen sich der Landschaftsebene auch räum-
lich differenzierte Merkmale der Landschaftsausstattung und Veränderungen des
Landschaftsbildes zuordnen.
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