Biology Reference
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im Boden verbleiben. Mit bis zu acht Monaten wurde die Persistenz des Cry1Ab-
Toxins in Maisstreu nachgewiesen (Zwahlen et al. 2003 ).
Saxena und Stotzky ( 2001a ) wiesen keine Effekte von Bt im Boden auf bodenle-
bende Würmer und Nematoden nach. Nach Zwahlen et al. ( 2003 ) zeigte sich jedoch
eine signifikante Gewichtsabnahme bei Lumbricus terrestris ( Lumbricidae , Regen-
wurm) nach Fraß von Bt-Mais. Nach ihnen stellt sich die Frage, ob dieser Effekt
aus dem direkten Toxin-Kontakt resultiert oder ob z. B. ein Bezug zu dem bereits
erwähnten erhöhten Lignin-Gehalt bestehen kann.
Untersuchungen in Bezug auf den Effekt von Bt-Toxin-haltigem Boden auf
Aporrectodea caliginosa (Lumbricidae, Regenwurm) ergaben für die Überlebens-
rate, Reproduktion und das Wachstum, ausschließlich des Schlupfverhaltens, keine
nachteiligen Ergebnisse (Vercesi et al. 2006 ).
Andow und Zwahlen ( 2006 ) berichten eine geringere Überlebensrate von Fo l -
somia candida ( Collembola , Springschwanz) bei Fraß von hohen Bt-Toxin-Dosen.
Nach Marquard und Durka ( 2005 ) hätten lethale Effekte auf Collembola schwer-
wiegende Folgen, da sie maßgebend an Degradationsprozessen im Boden beteiligt
sind.
Mikroorganismen
Nach Mulder et al. ( 2006 ) sollten Boden-Mikroorganismen in Bezug auf die Fra-
ge nach Effekten von Bt-Toxinen auf Nicht-Zielorganismen nicht vernachlässigt
werden. Bruinsma et al. ( 2003 ) forderten ebenfalls das Schließen der weiten Wis-
senslücken in diesem Bereich. Nicht nur aufgrund ihres großen Anteils an der
Bodenbiomasse obliegt den Mikroorganismen im Boden eine wichtige Rolle. Ver-
änderungen in ihrer Artenzusammensetzung oder in Faktoren ihres Lebenszyklus
können gravierende Verschiebungen innerhalb des gesamten betroffenen Agrar-
ökosystems und noch darüber hinaus bewirken. Diese Studie hat gezeigt, dass in
Abhängigkeit der Konzentration an Bt-Toxin im Boden Kohlenstoff-Komponenten,
wie insbesondere Kohlenhydrate, von den Bodenbakterien unterschiedlich ge-
nutzt werden. Es bleibe zu erkunden, wie häufig Bodenbakterien DNA transgener
Pflanzen tatsächlich in ihr Genom aufnehmen.
Wiesen die bereits erwähnten Experimente von Saxena und Stotzky ( 2001a )kei-
ne Auswirkungen von Bt-Toxine enthaltenden Böden auf Bodenbakterien nach, so
existieren zahlreiche Studien, welche nach Mulder et al. ( 2006 ) bestätigen, dass Bt-
angereicherte Böden Auswirkungen auf die im Boden lebenden Mikroorganismen
zeigen. Nach Donegan et al. ( 1995 , 1996 ) und Escher et al. ( 2000 ) zeigten sich z. B.
Bt-bedingte Veränderungen in Populationsstärken, Mikroflorenzusammensetzungen
und Wachstumsparametern.
Einspannier et al. ( 2004 ) untersuchten potenzielle Effekte von Bt-Mais auf die
Bakteriendiversität im Rinderdarm. Sie stellten keine Abnahme der Artendiversität
fest. Der Nachweis von Bt-Proteinen im Kot der Tiere eröffnet allerdings weite-
re Wege, auf denen Bt-Effekte entstehen können. Über den Kot gelangt das Toxin
auf beweidete Böden und hält z. B. über Zersetzungsprozesse oder Fraß Einzug in
weitere komplexe Nahrungsketten.
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