Biology Reference
In-Depth Information
Emberlin et al. ( 1999 ) bei Windstärken von 10 m/s innerhalb 24 h (als ihre durch-
schnittliche Lebensdauer) Entfernungen von bis zu 850 km. Jarosz et al. ( 2005 )
belegten geringe Pollenkonzentrationen in 850-1.000 m Entfernung vom Quellfeld.
Hofmann et al. ( 2005 ) hingegen sprechen von relevanten Pollenmengen in noch
2.400 m Entfernung. Durch Messungen und Modellstudien konnten die Bedin-
gungen für Pollentransfer über weitere Distanzen ausführlich bestätigend werden
(Hofmann et al. 2008 ).
Ein externer Polleneintrag von 0,2%wird nach Jones und Brooks ( 1950 ) bei einer
Isolationsdistanz des GV-Feldes von 500 m erreicht. Halsey et al. ( 2005 ) beobach-
teten eine Rate kleiner 0,1% bei gleichzeitiger Blüte und einer Distanz von 500 m
zwischen GV- und Nicht-GV-Feld. Bei einem Blühabstand von zwei Wochen wurde
dieser Grenzwert bereits bei 60 m Distanz unterschritten.
Isolationsdistanzen
Auf Basis dieser zahlreichen Erkenntnisse in Bezug auf Verbreitungsdistanzen
von Maispollen wurden Empfehlungen zu Isolationsdistanzen entwickelt, um den
Eintrag von GV-Pollen in konventionelle Maisbestände zu limitieren. Die nach EU-
Richtlinien empfohlene Distanz beträgt für alle Kategorien der Saatgutproduktion
200 m. Luna et al. ( 2001 ) bestätigen diese als ausreichend, um die Reinheit des
Saatgutes hinreichend zu gewährleisten. Nach Ingram ( 2000 ) liegt der zu erwar-
tende Eintrag an GV-Pollen bei 200 m bei 0,1%. Um 0,05% zu erreichen, müssten
300 m einkalkuliert werden. Brauner et al. ( 2004 ) setzen die Isolationsdistanzen
für eine Rate von 0,5% bei 500 m und von 0,1% bei 1.000 m an. Messean et al.
( 2006 ) berechneten auf Grundlage des oben benannten Modells MAPOD 300 m für
0,1% und ca. 50 m für 0,9% GV-Auskreuzung. Zusammenstellungen der aktuellen
Studien zu Auskreuzungsdistanzen sind bei Brauner et al. ( 2004 ) und Devos et al.
( 2005 ) zu finden.
Zwischenfazit
Es besteht die Möglichkeit von Kombinations- und Synergieeffekten, Resistenz-
bildungen und Vermehrungs- und Ausbreitungsprozessen.
Die Entwicklung von Resistenzen gegen transgene Bt-Toxine wurde beobachtet.
Für Mais liegt der Schwerpunkt bei Transgen-Ausbreitungsprozessen auf der
Verbreitung über Pollen.
Pollentransfer ist hauptsächlich abhängig von Wind, Blühzeitpunkt, Pufferzonen,
Bestandesgrößen und Distanzen von Feldern zueinander.
Eine Regulierung des GV-Eintrages erscheint hauptsächlich über verschobene
Blühzeitpunkte, Pufferzonen und Isolationsdistanzen möglich.
3.3.4 Ebene des Ökosystems
Betrachtet man für ein definiertes räumliches Gebiet das dort vorzufindende Bio-
top (Lebensraum mit abiotischen Umweltfaktoren einschließlich der bestimmenden
Organismen) und Biozönosen (Biotik, Populationen) mit ihren gegenseitigen Wech-
selwirkungen als Einheit, so begibt man sich auf die Ebene des Ökosystems. Dieses
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