Biology Reference
In-Depth Information
ist wesentlich charakterisiert durch Stoff- und Energieflüsse. Verschiebungen inner-
halb dieser Flüsse können verschiedenste Auswirkungen haben, wie z. B. regional
begrenzt auf die Biodiversität, das Nährstoffgleichgewicht, die Bodenfunktionen,
die lokalen Produktionssysteme, den Stoffhaushalt und auf die Wasserqualität
(Züghart und Breckling 2003 ).
Im Zusammenhang mit der Freisetzung von transgenen Kulturpflanzen beschäf-
tigen sich Studien insbesondere mit potenziellen Effekten auf die Artenvielfalt, die
Abundanz von Flora und Fauna und dem komplexen Gefüge der Räuber-Beute-
Beziehungen.
Sowohl Ziel- als auch Nicht-Zielorganismen können dem Bt-Toxin ausgesetzt
sein, sei es durch direkten Kontakt mit dem Toxin in der Bt-Pflanze, in dem
Bt-Pollen oder im Boden oder indirekt durch Kontakt mit Beute, welche Bt-
Toxin-haltige Pflanzenteile gefressen hat (tritrophische Systeme). Die momentane
Risiko- und Sicherheitsforschung legt im Zusammenhang Bt-Toxin-exprimierender
GVO einen deutlichen Schwerpunkt auf potenzielle Auswirkungen auf Nicht-
Zielorganismen. Unter Nicht-Zielorganismen werden in diesem Zusammenhang
alle Organismen verstanden, welche durch die Ausbringung des Bt-Mais negativ
beeinflusst werden können - mit Ausnahme der Zielorganismen.
Ein Ziel des landwirtschaftlichen Einsatzes von Bt-Mais, stellt die Schädlings-
reduzierung ohne Spritzmitteleinsatz dar. Über diesen Weg bleiben sonst betroffene
Nützlinge und andere Organismen partiell unbeeinflusst. Auf der Ebene von Nah-
rungsnetzen kann dies wiederum ein erhöhtes bzw. unverändertes Nahrungsangebot
von z. B. Amphibien, Nagern und Vögeln bedeuten (Dale et al. 2002 , Pilson und
Prendeville 2004 ). Werden durch den Einsatz von Bt-Pflanzen jedoch z. B. na-
türliche Fraßfeinde der Schadinsekten negativ beeinträchtigt, ginge ein Teil des
angestrebten Nutzens dieses Anbaus verloren.
Effekte auf Nicht-Zielorganismen haben ihren Schwerpunkt vor allem bei trans-
genen Insektenresistenzen, auch wenn sie prinzipiell bei allen den Phänotyp
verändernden transgenen Modifikationen auftreten. Direkte Effekte des Bt-Toxins
resultieren aus dem Fraß an der Bt-Pflanze oder Aufnahme des Pollens bzw. von
der Pflanze gebildeter toter organischer Substanz. Indirekte Auswirkungen ergeben
sich z. B. in Nahrungsketten durch Verminderung der Nahrungsqualität und -qualität
für räuberische Organismen, indem der Schädling über den Bt-Toxin-Fraß getötet
oder handlungsunfähig wird (Marquard und Durka 2005 ).
Im Sinne eines besseren Überblicks wurde hier eine Einteilung der Nicht-
Zielorganismen in Nicht-Ziel-Lepidoptera, Bestäuber, Nicht-Ziel-Herbivore ,
Räuber (Nützlinge), Bodenorganismen und Mikroorganismen gewählt (verän-
dert nach Dolezel et al. 2005 , Marquard und Durka 2005 , Pilson und Prendeville
2004 ).
Nicht-Ziel-Lepidoptera (Schmetterlinge)
Nachdem der Zielorganismus des Bt-Mais den Lepidoptera zuzuordnen ist, exis-
tieren zahlreiche Studien zu Nicht-Zielorganismen innerhalb dieser Gruppe. So
wiesen aus Laborstudien resultierende Ergebnisse von Hansen et al. ( 2000 ), Jesse
und Obrycki ( 2000 ), Losey et al. ( 1999 ) eine erhöhte Sterberate bei Raupen von
Search WWH ::




Custom Search