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unter anderem herbizid-tolerantem Mais auf die ihn umgebende Lebensgemein-
schaft ergab eine eindeutige Abhängigkeit des Genflusses zwischen GV- und
konventionellen Feldern von einer räumlichen Isolation der GV-Felder, der Syn-
chronisation der Blühzeitpunkte, der Form und Ausrichtung der Felder in Bezug
auf die Hauptwindrichtung, sog. Pufferzonen (Henry et al. 2003 ) und ebenso eine
Relevanz der Anbaupraktiken und Umwelt- und Landschaftsbedingungen (Weekes
et al. 2003 ).
Messean et al. ( 2006 ) simulierten eine Abschätzung des externen GV-
Polleneintrages. Bei dem angewandten Modell MAPOD handelt es sich um ein
Modell für Genfluss zwischen mehreren benachbarten Beständen. Die Ergebnis-
se wiesen Wind als den wichtigsten Faktor für die Fremdbefruchtung zwischen
verschiedenen Maisfeldern aus, gefolgt von den Blühzeitpunkten, Pufferzonen und
Isolationsdistanzen.
Wind
Ma et al. ( 2004 ) bestätigen eine starke Korrelation der Pollenverbreitung mit dem
Faktor Wind. Sie nehmen an, dass in ihren Beobachtungen eine Streuung der Pol-
len ohne Wind quasi nicht stattgefunden hätte. Simulationen der Pollenverbreitung
nach Kuparinen et al. ( 2007 ) ergaben ebenfalls eine große Variation der Pollenaus-
breitung abhängig vom Wind.
Blühzeitpunkt
Es herrscht vielfach Einigkeit darüber, dass die Blühzeitpunkte eine wichtige Rolle
in diesem Zusammenhang spielen. Je enger die Blühzeitpunkte der Pollenquelle
und des Empfängers zeitlich zusammen liegen, desto höher ist der Polleneintrag und
die Fremdbefruchtungsrate über GV-Pollen. Mit verringerter zeitlicher Überlappung
der Blühphasen zwischen den Beständen verengt sich der Zeitraum, in welchem der
entlassene GV-Pollen Nicht-GV-Narben befruchten kann (Halsey et al. 2005 ,Ma
et al. 2004 ). In Deutschland erfolgt die Aussaat von Mais Ende April / Anfang Mai
in einem relativ engen Zeitfenster. Die späte Aussaat hängt damit zusammen, dass
die Jungpflanzen empfindlich gegen Spätfröste sind. Von daher ist hier von einer
relativ großräumig einheitlichen Blühsynchronisation auszugehen.
Pufferzonen
Eine Studie von Sweet ( 2003 ) zeigte, dass der externe Polleneintrag im Feld-
bestand von außen nach innen stark abnimmt. Dies spricht zum einen für die
Anlage möglichst großer Nicht-GV-Felder (Meier-Bethke und Schiemann 2003 ).
Zum anderen resultiert aus diesen Beobachtungen die Idee, die äußeren Reihen
der Nicht-GV-Felder als Hauptempfänger des GV-Pollens getrennt zu ernten. Nach
Ma et al. ( 2004 ) sollten die äußeren Bereiche diese Pufferfunktion übernehmen.
An einem Beispiel einer Baumbarriere aus Ulmen zwischen dem Quell- und
Empfängerfeld konnte von Jones und Brooks ( 1952 ) gezeigt werden, dass diese
mechanische Barriere nicht so effektiv arbeitet wie feldinterne Pufferzonen. Eine
Studie von Meier-Bethke und Schiemann ( 2003 ) weist darauf hin, dass mechanische
Barrieren den Pollen-Ferntransport nicht verhindern könnten. Unter Umständen
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