Biology Reference
In-Depth Information
In the UK Farm Scale Evaluations of GM herbicide tolerant (GMHT) crops, an assessment
endpoint was the sustainability of populations of arable weeds in fields. The observed re-
ductions in arable weed populations in some GMHT crops were considered detrimental
effects, because weeds were considered to be valuable biodiversity.
Aus der Perspektive eines Wissenschaftlers der Herbizid produzierenden Firma
Syngenta stellt der Schutz und die Erhaltung der Beikrautsamenbank im Boden kein
Schutzgut dar. Das Ziel bei der Entwicklung von herbizidtoleranten Nutzpflanzen
ist im Gegenteil eine einfachere und billigere Bekämpfung der Beikräuter. Aus der
Perspektive eines Stakeholders aus dem Bereich Natur- und Biodiversitätsschutz
wird die Frage nach den Schutzgütern vermutlich deutlich anders beantwortet.
Während eine solche Position eines Wissenschaftlers aus dem Privatsek-
tor nicht überrascht, ist schon seit Jahren festzustellen, dass Wissenschaftler
aus öffentlichen Institutionen, die in dem anwendungsorientierten Gebiet der
Pflanzen-Biotechnologie arbeiten, ähnliche Positionen entwickeln (Gibbons 1999 ) .
Kvakkestad et al. ( 2007 ) befragten 62 skandinavische Wissenschaftler nach ihren
Meinungen zur Freisetzung transgener Pflanzen und werteten die Ergebnisse in
Bezug auf die institutionelle Zugehörigkeit der Forscher und die Herkunft ihrer
finanziellen Unterstützung aus. Dabei bildeten sich zwei Gruppen: Gruppe 1 be-
stand aus Wissenschaftlern aus öffentlichen Institutionen mit der Meinung, dass
die Umwelteffekte von gv-Pflanzen schlecht vorhersagbar wären. Gruppe 2 be-
stand überwiegend aus Wissenschaftlern der Biotechnologieindustrie und war der
Meinung, dass gv-Pflanzen kein spezifisches Risiko bergen. Keiner der befragten
Ökologen befand sich in der zweiten Gruppe. Um denjenigen Wissenschaftlern,
die in öffentlichen Institutionen arbeiten und die Positionen ihrer Kollegen aus der
Biotechnologieindustrie teilen, einen größeren Einfluss in der internationalen De-
batte um die gesetzlichen Rahmenbedingungen der Risikoanalyse und Zulassung
von gv-Pflanzen zu ermöglichen, wurden Organisationen wie die Public Research
& Regulation Initiative 10 aufgebaut, in diesem speziellen Fall durch einen früheren
Manager Syngentas (de Greef 2004 ) .
Auch die Elemente und Aktivitäten im Schritt 5 Mitigation Options , die schließ-
lich auf die Entscheidungsfindung hinauslaufen, werden durch weit mehr als
wissenschaftliche Erwägungen beeinflusst. Millstone et al. ( 2004 ) stellten etwa fest,
dass die europäischen Zulassungsbehörden ein „asymmetrisches“ Verhalten zeigen,
wenn es um die Bewertung von Forschung geht, die keine negativen Effekte von
GVO zeigen kann im Vergleich zu Forschung, die eben diese Effekte nachwei-
sen. Forschungsarbeiten aus der zweiten Gruppe werden einer deutlich kritischeren
Bewertung ihrer Methodik unterzogen als die Arbeiten der ersten Gruppe. Diese
Asymmetrie wird nach Analyse der Autoren von der Öffentlichkeit als unzulässi-
ge Unterstützung der Positionen der Biotechnologieindustrie durch die Behörden
interpretiert. Das Cartagena-Protokoll nimmt sich dieser Problematik an und ver-
pflichtet seine Mitglieder in Anlage III zur Risikobeurteilung zur Neutralität bei der
Bewertung von wissenschaftlichen Ergebnissen:
10 http://pubresreg.org/
 
Search WWH ::




Custom Search