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Landwirten die Minimierung von Konflikten und somit des Risikos durch den
Anbau für den Landwirt und für den Naturschutz. Sowohl die Kommunikation un-
ter den Landwirten als auch die Partizipation durch Einbeziehung verschiedener
weiterer Akteure wird als wesentlich angesehen. So konnten bereits in der Ver-
gangenheit sich anbahnende Konflikte zwischen Nicht-GVO-Landwirt und GVO-
Landwirt ebenso wie die zwischen der Naturschutzbehörde und GVO-Landwirten
abgewendet werden.
Der Erfolg einer kommunikativ-partizipativen Strategie zum Umgang mit dem
Anbau von GVO wird von den Akteuren als abhängig von der Form und der
inhaltlichen sowie räumlichen Begrenzung angesehen. Angestrebt wird ein sach-
licher, lösungs- und konsensorientierter Diskussionsprozess. Dieser wird in der
Region als möglich angesehen. Voraussetzungen sind Verantwortungsbewusstsein
bei Betriebsleitern, ein gutes nachbarschaftliches Verständnis, eine verantwortungs-
bewusste Verbandsarbeit sowie regelmäßiger Kontakt mit Naturschutzbehörden.
Inhaltlich begrenzt werden sollte der Prozess auf den Anbau von Bt-Mais. Eine Er-
weiterung kann sukzessive nach Veränderungen wie Zulassung weiterer GVOs zum
Inverkehrbringen erfolgen.
Eine räumliche Begrenzung des partizipativen Aspektes auf die Region wird als
notwendig angesehen, um die Diskussion sachlich führen zu können. Erfahrungen
in der Region zeigen, dass Konflikte in dem Moment eskalierten, in dem nicht mehr
nur die betroffenen Landwirte der Region agierten, sondern Gegner des Anbaus von
GVO aus anderen Regionen in den Konflikt eingriffen. Innerhalb der Region wird
eine Partizipation durch Einbeziehung von Akteuren unterschiedlicher Positionen in
den Diskussionsprozess angestrebt. Diese Form der Diskussion wurde bereits in den
schon durchgeführten Schritten des Kommunikationsprozesses von den beteiligten
Akteuren erkennbar.
15.6 Konfliktlösungsvorschläge durch Akteure aus der Region
15.6.1 Entwicklung von freiwilligen Vereinbarungen vor Ort zum
Umgang mit dem Anbau von GVO in der Region
Die kommunikative Vorgehensweise führte auch zur Entwicklung eigener Verfah-
rensvorschläge durch die Akteure vor Ort. So wurden Vorschläge zu freiwilligen
Vereinbarungen für Koexistenzregeln zum Umgang mit dem Anbau von GVO
in der Region in der Befragung der Akteure benannt und im zweiten regionalen
Workshop mit allen Beteiligten diskutiert. Es wurde eine Auswahl konsensfähiger
Koexistenzregeln getroffen, einige Vorschläge wurden zurückgestellt.
Die konsensfähigen Koexistenzregeln können nur umgesetzt werden, wenn es
gelingt, im Landkreis Märkisch-Oderland die notwendigen Rahmenbedingungen
hierfür zu schaffen. Dies ist demweiteren Kommunikationsprozess vorbehalten. Die
konsensfähigen Koexistenzregeln werden im Folgenden vorgestellt und die noch
offenen Fragen werden kurz angerissen.
 
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