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15.5 Bedeutung eines kommunikativ-partizipativen Ansatzes im
Hinblick auf den Anbau von GVO in der Region
Die Bedeutung eines kommunikativ-partizipativen Ansatzes für den Umgang mit
dem Anbau von GVO wird nicht nur in der Literatur gewürdigt, sondern sowohl
durch die Aussagen der Akteure in der Region (v.a. im ersten regionalen Workshop
und in der Expertenbefragung) als auch durch die dabei gewonnenen Ergebnisse
bestätigt.
Die Bedeutung einer Kommunikationsstrategie wurde seit den ersten Schritten
des Prozesses, im Auftakttreffen, im ersten regionalen Workshop, der Neuordnung
des Kommunikationsprozesses und der Expertenbefragung von allen beteiligten
Akteuren hervorgehoben, unabhängig von ihrer grundsätzlichen Haltung zu dem
Anbau von GVO. Eine solche Strategie zum Umgang mit dem Anbau von GVO in
der Region wurde von den Akteuren aus unterschiedlichen Gründen für notwendig
erachtet:
Die gesetzlichen Rahmenbedingungen fordern eine Koexistenz zwischen dem
konventionellen und ökologischen Anbau sowie dem Anbau von GVO, lassen
jedoch gleichzeitig Fragen dazu offen, wie die Koexistenz umgesetzt werden
kann. Die Umsetzung der Koexistenz muss deshalb jeweils in der Region auf
der Grundlage unterschiedlicher Ausgangsbedingungen und Positionen erfolgen.
Kommunikative und partizipative Elemente werden von den Akteuren gene-
rell als sinnvolles Element im Instrumentenmix zum Umgang mit der GVO-
Problematik angesehen. Insbesondere die Zeit der Ruhensanordnung kann hierfür
genutzt werden, um auf den Fall der Aufhebung der Ruhensanordnung von
MON810 vorbereitet zu sein.
Die regionalen Akteure sehen die Notwendigkeit, sich gemeinsam auf notwen-
dige Veränderungen der Rahmenbedingungen zu verständigen. Dies erlaubt es
nicht nur, solche erfolgreicher nach außen zu vertreten, sondern unterstützt
zugleich die Verständigung in der Region.
Regionale Kommunikationsprozesse ermöglichen es, regionale Positionen zu
erkennen und diese von extern induzierten Konflikten zu trennen. In der Ver-
gangenheit entstanden wiederholt Konflikte durch von außen in die Region
hereingetragene Aktivitäten.
Die zukünftige Entwicklung wird so eingeschätzt, dass die Flächennutzungs-
konkurrenz in der Region wachsen wird und damit auch das Konfliktpotential
beim Umgang mit dem Thema „Anbau von GVO“ zunehmen kann (z. B.
landwirtschaftliche Nahrungs- und Futtermittelproduktion, landwirtschaftliche
Produktion von Energiebrennstoffen, Tourismus). Kommunikativ-partizipative
Ansätze bieten hier Lösungsmöglichkeiten.
Es besteht unter den regionalen Akteuren Unsicherheit und Unwissenheit beim
Umgang mit der GVO-Problematik. Kommunikation kann das Wissen über
dieses Thema verbessern.
Für die Akteure ermöglicht ein kommunikativ-partizipativer Ansatz über Gesprä-
che zwischen konventionell, ökologisch und mit Mitteln der Gentechnik arbeitenden
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