Biology Reference
In-Depth Information
Detail beschrieben. Prüfpunkte sind Spezifikationen, die den Zustand eines
Schutzgutes beschreiben.
Die „Datenbank Monitoring“ stellt relevante Monitoring-Daten bereit und fun-
giert als Schnittstelle zu weiteren Umweltinformationssystemen.
Die „Datenbank Vollzug“ verwaltet alle für das Genehmigungsverfahren notwen-
digen Informationen.
Das ISMO-Konzept sieht vor, am Zulassungsverfahren beteiligte Behörden
zu unterstützen und eine Analyse der Umweltwirkungen von GVO nach Markt-
zulassung durchzuführen (Reuter et al. 2010 ) . Mit den in ISMO identifizierten
Prüfpunkten wurden geeignete laufende Umweltmonitoring-Programme für das
„WebGIS GVO-Monitoring“ zusammengestellt. Dementsprechend ist das vorge-
stellte WebGIS zum Teil eine Umsetzung der in ISMO beschriebenen „Datenbank
Monitoring“.
Ein weiteres Konzept für das GVO-Monitoring wurde von der Arbeitsgruppe
„Anbaubegleitendes Monitoring gentechnisch veränderter Pflanzen im Agraröko-
system“ unter Federführung der Biologischen Bundesanstalt (BBA) für Land- und
Forstwirtschaft entwickelt (Wilhelm et al. 2002 ) . Aus Gründen der Praktikabilität
sollen regional typische landwirtschaftliche Referenzflächen mit und ohne GVO-
Anbau für die detaillierte Datenerhebung genutzt werden. Das Konzept der BBA
sieht eine Erhebungsliste von 8 Parametern zur Erfassung möglicher Langzeitwir-
kungen auf Agrarökosysteme vor. Hierzu sollen das Vorkommen von Schädlingen,
Unkrautpopulationen, Nützlingspopulationen, Wirkung von Pflanzenschutzmitteln,
Mikroflora (Phylloplane und Rhizosphäre), Symbionten, Saprobier und bodenbio-
logische Parameter erfasst und untersucht werden. In der Studie wird empfohlen,
die Methodik der Pflanzenschutzdienste einzubeziehen und deren Messnetz für das
GVO-Monitoring zu nutzen.
8.5 Fazit und Ausblick
Die vorgestellten Arbeiten zeigen, dass für eine individuelle und flächenscharfe Ab-
schätzung der Auswirkungen eines flächenhaften GVO-Anbaus die Verwendung
eines digitalen Anbaukatasters wünschenswert ist, das konkrete Angaben über die
zeitliche und räumliche Entwicklung der konventionellen Anbauflächen im Umfeld
eines Schutzgebiets und in Nachbarschaft von GVO-Anbauflächen liefert. Dies-
bezüglich wurde bereits im Jahr 1992 im Zuge der Reform der „Gemeinsamen
Agrarpolitik“ (GAP) die Einführung eines „Integrierten Verwaltungs- und Kontroll-
systems“ (InVeKoS) beschlossen und per Verordnung Nr. 1782/2003 am 03.12.2004
(BGBI. 1 S. 3194) in Deutschland u. a. zur Festlegung der Betriebsprämien einge-
führt. Ein gesamtdeutsches Anbauinformationssystem, das die Anbauinformationen
aller Bundesländer zusammenführt, ist allerdings bisher noch nicht realisiert. Dieses
hätte z. B. zur Ermittlung von realen und potenziellen Konfliktregionen des An-
baus von konventionellem und GV-Mais in Deutschland genutzt werden können.
Search WWH ::




Custom Search