Biology Reference
In-Depth Information
Mit der angewandten Detektionsmethode können für Gebiete mit unzureichen-
den oder sogar fehlenden (z. B. Entwicklungsländer) Geoinformationen Real-
geometrien von Maisfeldern aus Satellitendaten abgeleitet werden. Entsprechend
erarbeitete Informationen können für die Operationalisierung der Koexistenz und
Konfliktprüfung genutzt werden sowie für die Simulation der Einkreuzungsraten
von GV-Pollen in konventionelle Bestände ( Kap. 5 ).
8.4 Diskussion
Das „WebGIS GVO-Monitoring“ ist keine Konkurrenz sondern eine Erweiterung
des öffentlichen Standortregisters (Abschn. 8.1 ) . Die Vorteile der vorgestellten
WebGIS-Applikation gegenüber dem Standortregister des BVL liegen neben der
flächenscharfen Abbildung der Bt-Maisfelder in der Erweiterung um für das Mo-
nitoring relevante Geodaten sowie um GIS-Funktionen, die für die Analyse von
Auswirkungen sowie der Planung und das Monitoring von GVO-Freisetzungs- oder
Inverkehrbringungsflächen verwendet werden können. Die Verwendung lizenzfreier
Produkte für das „WebGIS GVO-Monitoring“ ist ein weiterer Vorteil im Vergleich
zum Standortregister des BVL, das auf proprietären, kostenintensiven Produkten
wie dem ArcIMS Mapserver von ESRI und dem Oracle DBMS aufbaut.
Auch der vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) bereitgestellte Kartendienst
zur Lage der Natura 2000-Gebiete, der insbesondere für Antragsteller von
GVO-Freisetzungen genutzt werden kann, wird durch das WebGIS ergänzt. Die
BfN-Applikation enthält neben den Schutzgebieten vordefinierte Puffer-Flächen
(1.000 m), jedoch keine weiteren Geodaten und keine über das Mapping (also die
Kartendarstellung) hinausreichenden WebGIS-Funktionen. Die interaktive Abfrage
der Schutzgebiete erlaubt lediglich die Ausgabe von Basisinformationen, z. B. über
den Gebietsnamen oder die Flächen-ID, jedoch nicht die Angabe von geschützten
Arten, die in diesem Schutzgebiet vorkommen.
Im „Risikoregister“ können u. a. alle Bt-Maisflächen in Brandenburg über
Google Maps angezeigt werden. Die Unterschiede zum „WebGIS GVO-
Monitoring“ liegen in der Funktionalität. Während die Google Maps-Anwendung
die GVO-Flächen kartografisch darstellt und Puffer-Zonen um Bt-Maisfelder le-
diglich als statische Layer eingeblendet werden können, erlaubt das „WebGIS
GVO-Monitoring“, die Pufferflächen dynamisch zu generieren, GIS-Funktionen
anzuwenden, zusätzliche Geodaten darzustellen und mit den Anbauflächen zu
verschneiden.
Reuter et al. ( 2006 , 2010 ) entwickelten ein Konzept für ein „Informationssystem
für ein Monitoring gentechnisch veränderter Organismen (ISMO)“, das folgende
Komponenten umfasst:
Die „Datenbank Wissen“ enthält Informationen über unterschiedliche biolo-
gische Organisationsstufen, die für ein Monitoring relevant sind. Darin sind
Hypothesen über Umweltwirkungen von GVO sowie geeignete Prüfpunkte im
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