Biology Reference
In-Depth Information
Hierfür muss neben der Lage und Ausdehnung der Bt-Maisfelder auch die La-
ge der konventionellen Maisanbauflächen bekannt sein. Daher wurden Techniken
der Fernerkundung genutzt, um schlaggenaue Informationen über den Maisan-
bau aus Satellitendaten abzuleiten und im „WebGIS GVO-Monitoring“ z. B. für
Koexistenz-Analysen verfügbar zu machen.
Das „WebGIS GVO-Monitoring“ kann mit den integrierten Geodaten und GIS-
Funktionen als Informationsplattform für Landwirte dienen, die zu Ihrer eigenen
Sicherheit vor und während der Anlage des Bt-Maisfelds die Einhaltung der gesetz-
lich festgelegten Abstände zu konventionellem und Bio-Mais nachprüfen möchten.
Das Gleiche gilt auch bei umgekehrten Rollen: Konventionell wirtschaftende und
Bio-Bauern können prüfen, ob und in welchem Umfang GVO-Anbau in ihrer Nach-
barschaft stattfindet, und sich entsprechend untereinander abstimmen. Ferner kann
das System von öffentlichen Einrichtungen als Planungsinstrument zur Durchfüh-
rung eines GVO-Monitorings zwecks Überwachung potenzieller Wirkungen auf die
Umwelt eingesetzt werden. Dazu gehört die Prüfung, ob und welche bestehenden
Umweltbeobachtungsmessnetze für ein GVO-Monitoring mitgenutzt werden kön-
nen. Ferner erlaubt es den Naturschutzbehörden, mit Hilfe der WebGIS-Anwendung
zu prüfen, ob Bt-Mais innerhalb von Schutzgebieten angebaut wird und damit dort
vorhandene Schutzgüter, z. B. geschützte Schmetterlingsarten, potenziell gefähr-
det sind. U. a. aus diesem Grund hat das Bundesland Brandenburg Schutz-Zonen
(800 m) um FFH-Gebiete festgeschrieben, in denen der Bt-Maisanbau verboten ist.
Die Kenntnis über die reale Anbausituation von Bt-Mais in Deutschland sowie die
Möglichkeit, diese Flächen mit Naturschutzgebieten und weiteren Geoinformatio-
nen in Verbindung zu bringen, führt zu einem verbesserten Informationsfluss und
erhöht die Transparenz beim Anbau transgener Maispflanzen.
Das „WebGIS GVO-Monitoring“ kann ein bundesweites GVO-Monitoring tech-
nisch unterstützen. Zusätzliche in der WebGIS-Applikation verfügbare Informa-
tionen über Windverhältnisse oder Monitoring-Messnetze können hilfreich sein,
repräsentative Monitoring-Standorte zu finden, um potenzielle Risiken eines GVO-
Anbaus für die Umwelt frühzeitig zu entdecken. Auch wird die Einrichtung
eines langfristigen, großräumigen Pollenmonitorings unterstützt. Dadurch kann die
potenzielle Verbreitung von GVO-Pollen untersucht werden und somit Anhalts-
punkte für die Einführung „realistischer Sicherheitsabstände“ zu Schutzgebieten
oder zum konventionellen Maisanbau liefern. Durch die Bereitstellung komplexer
GIS-Funktionen ist das WebGIS nicht nur für die Planung und Unterstützung des
GVO-Monitorings geeignet, sondern auch für die Analyse von großräumigen und
langzeitbezogenen Umwelteffekten von GVO. Dafür sollten nach Einrichtung eines
GVO-Monitorings auch die erhobenen Messdaten in das WebGIS integriert werden.
Problematisch ist die Vorhersage von Risiken - insbesondere für Prozesse unter
großräumig und zeitlich variierenden Bedingungen wie etwa dem Klimawandel -
häufig durch das limitierende Fachwissen und die Verfügbarkeit von Daten. Eine
wachsende Menge an Informationen kann über das Internet mit Hilfe von WebGIS
verfügbar gemacht werden. Diese neue und inzwischen weit verbreitete Technologie
ermöglicht es, Informationen zu verwalten und zu kombinieren, die z. B. Auf-
schluss über die räumliche Ausdehnung von GVO-Risiken geben könnten (OECD
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