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Sehenswertes
in der Altstadt (Tour 3)
den Geburtshäusern von Johanna
(1766-1838) und Arthur Schopenhau-
er (1788-1860) gelangt (Hausnummer
81 und 114), und schließlich das be-
rühmteste Wahrzeichen Danzigs -
das Krantor (Żuraw). Mitte des 15.
Jahrhunderts erbaut, hob der seiner-
zeit größte Lastenzug der Welt schwe-
re Schiffsladungen oder setzte Schiffs-
masten ein. Hinter seinen bis zu vier
Meter dicken Rundmauern ist heute
eine Abteilung des Zentralen Meeres-
museums untergebracht, die sich der
historischen Rolle des Krantors wid-
met. Im Nebengebäude werden tradi-
tionelle Ruder- und Segelboote aus al-
ler Welt gezeigt, und draußen setzt ei-
ne Fußgänger-Pendelfähre über die
Mottlau auf die Insel Ołowianka zu
den Drei Speichern über. Diese be-
herbergen die Hauptabteilungen des
Zentralen Meeresmuseums, das mit
umfangreichen Sammlungen zu Schiff-
fahrtstechnik und Meereskultur das
größte seiner Art in Polen ist. Davor
liegt das Museumsschiff „Sołdek“
vor Anker, das erste Überseeschiff, das
nach dem Zweiten Weltkrieg in Polen
gebaut wurde.
Nördlich des Krantors beschließen
das Johannes- und das Häkertor die
historische Rechtstadt. Über den Targ
Rybny (Fischmarkt), der sich wäh-
rend des traditionellen „Dominikaner-
markts“ in den ersten drei Augustwo-
chen in einen kunterbunten Jahrmarkt
verwandelt, gelangt man zum Podwa-
le Staromiejskie (Altstädtischer Gra-
ben). Parallel zu Resten der gotischen
Rechtstadt-Befestigung verläuft er als
Grenze zur Altstadt.
Ein Muss für deutsche Besucher ist die
Polnische Post am pl. Obrońców
Poczty Polskiej (Heveliusplatz) in der
Altstadt (Stare Miasto). Zu Beginn
des Zweiten Weltkriegs kapitulierten
hier nach 14 Stunden verzweifelter
Gegenwehr die polnischen Angestell-
ten vor der deutschen Wehrmacht. Al-
le, die nicht bereits während der
Kämpfe umgekommen waren, wurden
kurze Zeit später hingerichtet, und die
Polnische Post wurde zu einem Sym-
bol des polnischen Widerstands ge-
gen das Nazi-Regime. Im Gebäude ist
heute ein Museum untergebracht. Es
erinnert an die Ereignisse Anfang Sep-
tember 1939, die auch Günter Grass in
der „Blechtrommel“ eindrücklich be-
schreibt. Das Denkmal am Platz für
die Verteidiger der Polnischen Post
wurde 1979 errichtet.
Am Radaune-Kanal erhebt sich der
klotzige, barockhäubchengeschmück-
te Turm der Kirche St. Katharina
(Kościółśw. Katarzyny). Im frühen 13.
Jahrhundert erbaut, ist die dreischiffi-
ge Hallenkirche das älteste Gottes-
haus der Stadt. In dem von einem
Netzgewölbe abgeschlossenen Innen-
raum waren Fragmente einer aus dem
15. Jahrhundert stammenden Ausma-
lung, ein spätgotischer Schnitzflügelal-
tar mit einer Darstellung der Marien-
krönung (16. Jh.) sowie ein Kreuzi-
gungsgemälde von Anton Möller
(17. Jh.) zu sehen. Am 22. Mai 2006
ging das Gotteshaus in Flammen auf.
Die wertvollsten Werke konnten zum
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