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Eindrucksvolle Hinterlassenschaften
der pommerschen Greifenzeit sind
die Renaissance-Schlösser in Stettin,
Darłowo (Rügenwalde) oder Słupsk
(Stolp), Gründungen des späten 15.
und des frühen 16. Jahrhunderts. Von
der mittelalterlichen pomoranischen
Siedlungszeit hat sich dagegen nicht
viel erhalten. Die hölzernen Burgen,
Tempel, Dorfstellen und Befestigungs-
wälle der Pomoranen liegen noch un-
ter der wechselhaften polnisch-deut-
schen Geschichte im Erdreich verbor-
gen und warten darauf, von den Ar-
chäologen ausgegraben zu werden.
Umso imposanter ragen die alten
Deutschordensburgen empor, die
backsteingemauerten, trutzigen Klos-
terhochhäuser der Deutschordensrit-
ter. 1230 zogen sie an die untere
Weichsel, gründeten Thorn (Toruń)
und warfen von dort aus die Weichsel-
niederung, Ostpreußen und das Balti-
kum nieder. So finden sich eine Reihe
mächtiger Ordensburgen im Weich-
selland, darunter das Epizentrum des
historischen Ordensstaats: die Mari-
enburg (Malbork) an der Nogat, die
größte Backsteinburg in Europa und
UNESCO-deklariertes Weltkulturerbe
der Menschheit.
Eng verknüpft mit der Backsteingo-
tik sind auch die Hansestädte, allen
voran das 1000-jährige Danzig. Das
im niederländischen Manierismus er-
richtete Rechtstädtische Rathaus oder
auch die gotische Marienkirche zählen
zu den bedeutendsten Bauwerken die-
ser Art in der Welt. Einzigartige Renais-
sance- und Barockbauten, mit denen
die reichen Patrizier ihre Hansestadt
schmückten, Königsweg, Langgasse
und Langer Markt mit Artushof und
Neptunbrunnen, nicht zu vergessen
das wuchtige Krantor am Ufer der
Motława (Mottlau) - das alles und
noch viel mehr gehört zu den Wahr-
zeichen, die Danzig zur Perle der Ar-
chitektur und zur Königin an der südli-
chen Ostsee machen.
Und noch eine weitere, seetypische
Attraktion erstrahlt backsteinrot zwi-
schen Pommerscher und Danziger
Bucht: Leuchttürme. Die meisten von
ihnen können erstiegen werden, und
oben angelangt hat man eine herrliche
Sicht über Wasser und Land.
Literatur
Vier polnische Schriftsteller wurden
bislang mit dem höchsten Preis ge-
ehrt, den ein Schriftsteller empfangen
kann, dem Nobelpreis für Literatur.
1996 war es die Krakauer Lyrikerin
Wisława Szymborska, 1980 der Dich-
ter und Exil-Autor Czesław Miłosz,
1924 der Romancier Władisław Rey-
mont und 1905, als Erster in der Ge-
schichte der polnischen Literatur, Hen-
ryk Sienkiewicz - bis heute der am
meisten übersetzte Schriftsteller Po-
lens. Sienkiewicz' Roman „Quo Va-
dis“, der zur Zeit der Christenverfol-
gung im antiken Rom angesiedelt ist,
erschien sogar auf Arabisch und Japa-
nisch, und spätestens durch seine Ver-
filmung 1951 mit Peter Ustinov in der
Rolle des verrückten römischen Kai-
sers Nero erlangte er auch unter Nicht-
bücherwürmern weltweit Bekanntheit.
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