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In-Depth Information
Die acht aus der Version 2005 bekannten Komponenten wurden durch sieben so genannte
Themen (Themes) ersetzt.
Die in PRINCE2 ® :2005 beschriebenen Techniken (Techniques) entfallen und werden bei
Bedarf im Rahmen der entsprechenden Themen (Themes) beschrieben.
Die Zahl der Management Produkte wurde von 36 auf 26 reduziert.
Dem Tailoring, also der Anpassung der Methode an den jeweiligen Projektkontext, wurde
besondere Bedeutung beigemessen.
7.4.1.1■Sieben Prinzipien (Principles) des Projektmanagements
Eine herausragende Neuerung bilden aus meiner Sicht die vorangestellten sieben Prinzipien
des Projektmanagements. Sie liefern übersichtliche Leitlinien oder Anhaltspunkte, mit deren
Hilfe auf einfache Weise überprüt werden kann, ob ein Projekt nach den Grundsätzen von
PRINCE2 ® durchgeführt wird. Sie liefern sozusagen einen grundsätzlichen Rahmen für ein
Projekt, ohne dogmatisch auf einzelne Prozesse oder Aktivitäten zu fokussieren. Zwar waren
diese Prinzipien auch in der Version 2005 schon mehr oder weniger deutlich vorhanden, aber
sie waren verstreut über die gesamte Literatur und nicht zwingend als solche zu erkennen.
Die folgenden sieben Prinzipien werden beschrieben:
Kontinuierliche Ausrichtung am Business (Continued Business Justiication)
Projekte müssen zu jeder Zeit den Nutzen für das Unternehmen nachweisen können.
Wichtigste Grundlage dafür ist ein eindeutiger Business Case für das Projekt, in dem
Aufwand und Nutzen gegenübergestellt werden und der durch dieses Projekt zu erzie-
lende Mehrwert sowie die Risiken bewertet werden (mehr dazu in Abschnitt 7.4.1.2 zum
Thema Business Case). Der Business Case liefert die Rechtfertigung für den Start und die
Fortführung eines Projekts.
Aus Erfahrungen lernen (Learn from Experience)
Das Lernen aus Fehlern ist eines der wichtigsten Werkzeuge, um Projekte eizient und
gleichzeitig erfolgreich zu gestalten. In diesem Bereich wurden in PRINCE2 ® :2009 wichtige
Neuerungen eingeführt. In der Version 2005 ging es insbesondere darum, am Ende eines
Projektes die Erfahrungen zu sammeln und im „Lessons Learned Log“ zu dokumentieren
und zu berichten.
In der Version 2009 wurde die neue Aktivität „Learning from Experience“ bereits im
Prozess „Starting Up a Project (SU)“ integriert. Diese Neuerung soll sicherstellen, dass
bereits zu Beginn eines Projektes die Erfahrungen aus früheren Projekten erkannt und
verarbeitet werden und in die Planung des neuen Projektes einließen. Zudem werden die
Erfahrungen aus dem aktuellen Projekt nun nicht erst am Ende des Projektes, sondern
bereits innerhalb der einzelnen Projektphasen dokumentiert und berichtet, damit sie von
möglichen weiteren Projekten bereits genutzt werden können.
Deinierte Rollen und Verantwortlichkeiten (Deined Roles & Responsibilities)
Die im Projekt deinierten Rollen und Verantwortungen müssen so ausgewählt werden, dass
die Stakeholder, also diejenigen, die entweder einen Nutzen aus dem jeweiligen Projekt
haben oder einen Beitrag zum Projekterfolg liefern, eingebunden sind. Auf diese Weise
wird sichergestellt, dass Business, Anwender und Zulieferer adäquat im Projekt vertreten
sind und den bestmöglichen Beitrag zum Erfolg leisten können.
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