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5.3■CMMI & Co - Prozessreife bestimmen
5.3.1■Warum CMMI?
„CMMI“ steht für „Capability Maturity Model Integration“ und befasst sich mit der Ent-
wicklung von Produkten. CMMI ist der Nachfolger des bereits seit 1987 entwickelten CMM
(Capability Maturity Model). Die Version 1.2 wurde im Jahr 2006 veröfentlicht und betrachtet
neben der Sotwareentwicklung (CMMI-DEV) auch die Themen „Dienstleistung“ und „Be-
schafung“. Allerdings ist bisher lediglich CMMI-DEV fertig gestellt. Für das Modul „CMMI
for Services“ ist ein Veröfentlichungsdatum im Jahr 2010 geplant. Warum also befassen wir
uns bei dem Thema IT-Service Management mit dieser Methode? Ein zentraler Bestandteil
des CMMI ist ein Modell zur Bestimmung der Prozessreife. Da sich dieses Modell auch für
andere Prozesse als die ursprünglich adressierten Entwicklungsprozesse anwenden lässt,
wird dieses Modell bereits seit vielen Jahren als Modell zur Reifegradbestimmung auch im
IT-Service Management eingesetzt. Inzwischen wird auch in der Literatur zu ITIL ® 3 ein
Prozessreifemodell beschrieben, das sich sehr eng an das Modell aus CMMI anlehnt. Das
Ziel, dass sich das CMMI-Projekt selber gegeben hat, lautet:
„Das Ziel des CMMI-Projekts ist die Verbesserung der Verwendbarkeit von Reifegradmodellen
für die Sotwareentwicklung und andere Disziplinen durch die Integration unterschiedlicher
Modelle in einem Framework“ [Niessink/Clerc/Tijdink/van Vliet, 2005].
CMMI beschreibt zu diesem Zweck Prozessgebiete, wie z. B. „Messung und Analyse“, „Orga-
nisationsweite Prozessdeinition“, „Risikomanagement“ oder „Anforderungsmanagement“.
Alle Prozessgebiete beschreiben Aktivitäten und Ziele, die für eine Verbesserung in diesem
Prozessgebiet erreicht werden müssen. Die Erreichung der Ziele eines Prozessgebietes
trägt zur Erreichung eines zugeordneten Reifegrades bei. Die Prozessgebiete werden in vier
Kategorien gegliedert:
Project Management
Engineering
Support
Process Management
Reifegradmodelle in CMMI
In CMMI werden zwei Arten von Modellen beschrieben:
Die kontinuierliche Darstellung beschreibt sechs Fähigkeitsgrade oder Capability Levels
(0-5) und befasst sich mit der Verbesserung einzelner Prozesse. Diese Darstellung ermöglicht
den Vergleich einzelner Prozesse innerhalb einer Organisation und den Vergleich mit allen
Unternehmen, die die ISO/IEC 15504 nutzen, da die Gliederung der Prozessbereiche hier
identisch ist. Die Capability Levels der kontinuierlichen Darstellung sind:
0 - Unvollständiger Prozess (Incomplete): Ein Prozess wird entweder nicht oder unvollständig
durchgeführt und ein oder mehrere Ziele werden nicht erreicht.
1 - Durchgeführter Prozess (Performed): Die speziischen Prozessziele werden erreicht und
der Prozess ermöglicht die Erstellung der erwarteten Arbeitsergebnisse.
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