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Allgemeine Hydrogeologie
Die „ Allgemeine Hydrogeologie“ befasst sich
mit den Erkenntnissen der Grundlagenfor-
schung, die in der „ Angewandten Hydrogeolo-
gie “ in die Praxis umgesetzt werden. Begriffe der
Definitionen aus der Hydrogeologie und Hydro-
logie finden sich in verschiedenen DIN-Blättern.
Eine Zusammenstellung fremdsprachlicher Be-
griffe wurde von P FANNKUCH (1990) erarbeitet.
Soweit nicht anders vermerkt, ist nachfolgend die
letzte Ausgabe gemeint.
3.1.1 Definition des
Grundwassers
Nach allen Fassungen der DIN 4049 ist Grund-
wasser „unterirdisches Wasser, das die Hohlräu-
me der Erdrinde zusammenhängend ausfüllt und
dessen Bewegung ausschließlich oder nahezu
ausschließlich durch die Schwerkraft und den
durch die Bewegung selbst ausgelösten Reibungs-
kräften bestimmt wird“.
Der Begriff Grundwasser besagt nichts über
die Art der Entstehung und hängt nicht vom pe-
trographischen Zustand des Gebirges ab. Die
Hohlräume, die Grundwasser enthalten, können
verschiedene Größen und Formen besitzen. Dies
können Poren, Trennflächen (z.B. Störungen,
Klüfte, Schichtfugen etc.) sowie größere Hohl-
räume (Verkarstungen) sein. Unterirdische Teil-
stücke von oberirdischen Wasserläufen sind kein
Grundwasser und werden als unterirdische Was-
serläufe bezeichnet.
Diese Definition des Begriffes Grundwasser
stimmt mit der Definition des Rates der Europäi-
schen Gemeinschaft (EG) in der „Richtlinie über
den Schutz des Grundwassers gegen Verschmut-
zung durch bestimmte gefährliche Stoffe“ vom
17. Dezember 1979 (Brüssel, 1979) überein. Nach
Art. 1, Abs. 2a dieser Richtlinie ist Grundwasser
alles unterirdische Wasser in der Sättigungszone
(Abschn. 3.4.1), das in unmittelbarer Berührung
mit dem Boden oder dem Untergrund steht. Die
gleiche Definition hat die EU-Wasserrahmen-
richtlinie (WRRL) in Artikel 2, Absatz 2, über-
nommen.
3.1 Theorien und
Grundbegriffe
Die besonders in der älteren Literatur festzustel-
lende unterschiedliche Verwendung hydrogeolo-
gischer und wasserwirtschaftlicher Begriffe
machte es erforderlich, diese zum eindeutigen
Verständnis zu normen. Im Jahre 1944 erschien
die erste Fassung der DIN 4049-1, eine zweite
Fassung im März 1954, eine dritte im September
1979. Die 4. Fassung wurde in drei Teilen veröf-
fentlicht:
4049-1: Hydrologie - Grundbegriffe (Ausgabe
12.92) mit den Abschnitten: Allgemei-
nes, Messwesen/Modelle, Statistik.
4049-2: Hydrologie - Begriffe der Grundwasser-
beschaffenheit (Ausgabe 04.90) mit den
Abschnitten: Allgemeine Begriffe, physi-
kalische und chemische Begriffe, ökolo-
gische Begriffe, limnologische Begriffe,
Begriffe für Probennahme und Auswer-
tung.
4049-3: Begriffe zur quantitativen Hydrologie
(Ausgabe 10.94) mit den Abschnitten
Niederschlag/Wasserbilanz, Oberirdi-
sche Gewässer, Unterirdische Gewässer.
Ein ursprünglich als eigener Teil im April 1990 als
Gelbdruck erschienener Teil 5 ist in Teil 3 einge-
arbeitet worden.
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