Geoscience Reference
In-Depth Information
2
wurde und das als H AGEN -P OISEUILLE -Gesetz
(H AGEN , 1870) bekannt ist.
Als ersten, weitgehend empirisch arbeitenden
Hydrogeologen muss man wohl den Franzosen
J EAN P ARAMELLE (1790-1875) bezeichnen, der im
Jahre 1856 eine „Quellenkunde“ veröffentlichte
und zahlreiche Gemeinden bei Wassererschlie-
ßungen beriet (A DAMS & M ICHEL , 1989). Bedeu-
tende Beiträge leisteten ferner J ULES D UPUIT
(französischer Ingenieur und Ökonom; 1804-
1866) , P HILIPP F ORCHHEIMER (österreichischer In-
genieur; 1852-1933) und A DOLF T HIEM (deut-
scher Bauingenieur; 1836-1908). Mit dem 20.
Jahrhundert entwickelte sich die Hydrogeologie
mehr und mehr zu einem selbständigen wissen-
schaftlichen Zweig. Mit dieser Entwicklung sind
Namen wie R. D ACHLER , E. I MBEAUX , K ONRAD
K EILHACK (deutscher Geologe; 1858-1944) (L ÖH -
NERT 1997), W. K OEHNE , J. K OZENY , E. P RINZ und
G ÜNTHER T HIEM verbunden, um nur einige zu
nennen. Viele der gefundenen Gesetzmäßigkeiten
waren jedoch weitgehend empirisch. Erst seit et-
wa dem Jahre 1950 begann vor allem mit der Ent-
wicklung elektronischer Rechner die theoretische
Durchdringung der Hydrologie und Geohydro-
logie. Durch numerische Grundwassermodelle
können heute großräumig geohydrologische Ent-
wicklungen untersucht und prognostiziert wer-
den. Einen ausführlichen Überblick über die
Geschichte der Hydrogeologie und den Beitrag
amerikanischer Wissenschaftler gibt F ETTER
(2004).
Der Begriff „ Hydrogeologie “ wurde 1802 zu-
erst von J EAN -B APTISTE DE L AMARCK (französi-
scher Botaniker und Zoologe; 1744-1829) ge-
braucht, allerdings in dem Sinne, dass damit alle
Phänomene der Abtragung und Ablagerung
durch die Kräfte des fließenden Wassers gemeint
waren. Diese Sichtweise setzte sich jedoch nicht
durch. Der Engländer J OSEPH L UCAS (M AT H E R , J.,
2001) wandte 1877 diesen Begriff im Zusammen-
hang mit der geologischen Untersuchung des
Grundwassers an.
In den Dreißiger Jahren wurde diskutiert, ob
es besser „ Hydrogeologie “ oder „ Geohydrolo-
gie “ heiße. Heute hat sich allgemein durchgesetzt,
Hydrogeologie als Oberbegriff zu verwenden für
die Wissenschaft, die sich mit der Erforschung
des Grundwassers befasst. Die Geohydrologie ist
Teil der Hydrogeologie und erforscht die Hydro-
logie des unterirdischen Wassers. Bereichert wird
dieses Kapitel durch Z ETINIGG (1990), der sich mit
der Entwicklung des Begriffes „Hydrogeologie“
auseinandersetzte. Die fachliche Entwicklung bis
zur modernen Hydrogeologie beschrieb H ÖLTING
(1984a).
Search WWH ::




Custom Search