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Abb. 122: Kanat (verändert nach B ISWAS , 1970).
trieben. Stollen lassen sich mit großem Durch-
messer auffahren und können daher erhebliche
Wassermengen liefern. Durch Verschluss des
Stollenauslaufes kann für Trockenzeiten Wasser
gespeichert werden. Auch durch Abschottung
von Stollenabschnitten lässt sich das zusitzende
Grundwasser im Stollen selbst und im angren-
zenden Gebirge speichern und bei erhöhtem Be-
darf die so gebildeten Reserven nutzen. Grund-
wasserfassungen durch Stollen stellen ähnliche
Anlagen wie Quellfassungen dar, sind aber wegen
ihrer Tiefenlage meist nicht so anfällig gegen Nie-
derschlagsschwankungen.
Als Beispiel für eine Stollenwasserversorgung
sind die Anlagen der Stadt Wiesbaden im Tau-
nus-Quarzit zu nennen. So deckt z.B. die Stadt
Wiesbaden ein Teil ihres städtischen Wasserbe-
darfs aus vier Stollen, die insgesamt 11,4 km lang
sind und eigens für die Wasserversorgung in den
Taunus-Quarzit getrieben wurden. Das Wasser-
dargebot beträgt im Mittel 4,5 · 10 6 m 3 /a (=
143 l/s), die Speicherkapazität bis 2 · 10 6 m 3 . Auch
auf Teneriffa sind ähnliche Systeme in Betrieb.
Auch aufgelassene Bergwerkstollen, die früher
zur Entwässerung des Gebirges und damit der
Grubenbaue dienten (sog. Erbstollen), lassen
sich zur Wasserversorgung nutzen. Hierbei ist
allerdings die Wasserqualität zu beachten, da
Grubenwässer aus stillgelegten Erzgruben erhöh-
te Metallgehalte aufweisen können. Der Vorteil
dieser Anlagen liegt darin, dass keine Erschlie-
ßungskosten anfallen sondern nur die Betriebs-
kosten.
4.3.4 Wassergewinnung durch
Brunnen
Die moderne Wasserversorgung erfolgt über
künstliche Grundwasseraufschlüsse, die über
Brunnen hergestellt werden. Man unterscheidet
je nach technischer Ausführung mehrere Typen,
die im Folgenden beschrieben werden.
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