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4.3.4.1 Wassergewinnung durch
Schachtbrunnen
Der Schachtbrunnen stellt die einfachste Form
für die Entnahme von Grundwasser dar. Er war
früher flächendeckend auch in den Städten weit
verbreitet; heute findet man ihn noch für die
ländliche Hauswasserversorgung. Früher wurden
diese Brunnen von Hand ausgeschachtet und das
entsprechende Loch durch Holz, Bruchsteine
oder Ziegel stabilisiert. Heute lassen sich Brun-
nenringe aus Beton oder Stahl durch Greiferaus-
hub absenken. Der Wasserzutritt erfolgt über die
Sohle, die Seitenwandung oder durch durchlässi-
ge Fugen zwischen den Bauteilen.
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4.3.4.2 Wassergewinnung durch
Vertikalbrunnen
Für die Grundwassergewinnung wird heute am
häufigsten der Vertikalbrunnen eingesetzt. Zum
Bau eines solchen Brunnens wird ein Bohrloch
niedergebracht, in das eine Verrohrung eingebaut
wird (Abb. 123). Diese Verrohrung besteht im
oberen Teil aus einem Aufsatzrohr und in den
wasserführenden Schichten aus geschlitzten oder
gelochten Filterrohren . Diese Rohre bestehen
heute überwiegend aus folgenden Materialien:
1($%
Kunststoff (Polyvinylchlorid (PVC-U (unplas-
ticized)), Polyethylen (PE-HD (high density)),
Teflon),
9(($
Kunststoffbeschichtete Stahlrohre (Rilsam-
Polyamid 11),
Kunstharz,
V2A- (1.4300), V4A-Stahl (1.4401).
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Den Abschluss nach unten bildet das geschlosse-
ne Sumpfrohr , das durch eine Bodenkappe ver-
schlossen ist. Der Ringraum zwischen der Bohr-
lochwandung und der eingebauten Rohrtour
wird mit Filterkies stabilisiert; hierzu wird der
Kies über Schüttrohre in den Ringraum einge-
füllt. Das Filtermaterial besteht überwiegend aus
gewaschenen, abgesiebten oder klassifizierten
Quarzkiesen. Neuerdings werden auch Glasku-
geln anstelle von Filterkies benutzt (T RESKATIS ,
2009, 2010). Diese haben den Vorteil, dass sie na-
hezu ideal geformt sind und in allen Durchmes-
Abb. 123: Vertikalbrunnen.
sern geliefert werden können. Außerdem neigen
diese wegen ihrer glatten Oberfläche nicht so
stark zur Anlagerung von Eisen und Mangan. Die
Kornverteilung der Filterkiesschüttung richtet
sich nach den hydrogeologischen Gegebenheiten
 
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