Geoscience Reference
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stellen durch Baggerschürfe ermittelt und das
austretende Wasser durch Sickerstränge gefasst.
Die Fassung von Quellen ist aufgrund ihrer un-
terschiedlichen Entstehung schwierig und muss
den jeweiligen geologischen und geohydrauli-
schen Gegebenheiten angepasst werden. Der
Zufluss V · in den Sickersträngen berechnet sich
(wie auch bei Horizontalfilterbrunnen) nach
C HAPMAN (1957) wie folgt:
einem Sickerschlitz werden gelochte oder ge-
schlitzte Rohre aus Beton gelegt, die mit Filterkies
ummantelt werden. Nach oben kann dieses Sys-
tem durch Ton abgedichtet werden. Eine Sonder-
form der Sickeranlagen sind die Kanate (auch
Qanate), die im Nahen und Mittleren Osten be-
reits vor 2 500 Jahren gebaut wurden und teilwei-
se heute noch in Betrieb sind (Abb. 122). Es han-
delt sich hierbei um unterirdische Freispiegelka-
näle, die in Handarbeit hergestellt wurden und
einen Transport von Trink- und Nutzwasser über
längere Strecken ermöglichen. In der Regel wur-
den alle 20 m bis 25 m Schächte abgeteuft, die zur
Förderung des Aushubes während der Bauphase,
der Wartung und dem Luftaustausch dienen. In
Syrien werden diese Anlagen Foggara, in Afgha-
nistan Karez genannt. In der Stadt Yazd (Iran) 11
existieren unterirdische Kuppelbauten, in denen
das Wasser aus den Kanaten gespeichert wird. An
die Kuppelbauten schließen sich hohe Windtür-
me an, die den Speicherraum belüften und für ei-
ne natürliche Kühlung des gespeicherten Wassers
sorgen.
Grundwasser lässt sich ebenfalls durch berg-
männisch aufgefahrene Stollen erschließen. Die-
se Stollen werden von der Talsohle oder von der
Gebirgsflanke in den Grundwasserleiter vorge-
hh
h
k
2
2
V
MB
M
r
f
073
,
027
,
l hhl
M r
F
2
R
Gl. 206
V ·
zufließender Volumenstrom (m 3 /s),
=
h M
=
Grundwassermächtigkeit im unbean-
spruchten (natürlichen) Zustand (m),
h Br
=
Grundwassermächtigkeit im Brunnen
im abgesenkten Zustand (m),
k f
=
Durchlässigkeitsbeiwert (m/s),
l R
=
Reichweite der Absenkung (m),
l F
=
Länge der offenen Sicker-(Filter-) Strän-
ge (m).
Unter Sickeranlagen versteht man horizontale
Schlitzfassungen, die möglichst senkrecht zur
Grundwasserfließrichtung angelegt werden. In
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Abb. 121: Quellfassung.
 
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